mahlen
Vb.
‘zerkleinern, zerreiben’,
ahd.
malan
(9. Jh.),
mhd.
maln,
malen,
asächs.
malan,
mnd.
mālen,
mnl.
nl.
malen,
anord.
schwed.
mala,
got.
malan,
germ.
*malan.
Der Vergleich des zunächst stark flektierenden Verbs
mit
außergerm. Entsprechungen zeigt
ie.
e/o-Ablaut
der Wurzelsilbe,
vgl.
air.
melim
‘mahle’,
lat.
molere
(s.
Mühle),
lit.
málti,
aslaw.
mlěti,
russ.
molót
(
молоть)
‘mahlen’,
dazu schwundstufig
aind.
mṛṇā́ti,
mṛṇáti
‘zermalmt, mahlt’
und vielleicht auch
griech.
mýlē
(
μύλη)
‘Mühle’.
Als Wurzel läßt sich erschließen
ie.
*mel(ə)-
(auch mit anlautendem
s-,
s.
schmelzen1)
‘zermalmen, schlagen, mahlen’
(besonders Korn).
Zur gleichen Wurzel gehören
malmen,
Malter,
Malz,
Mehl,
Milbe,
mild,
Müll
(s. d.).
Dadurch,
daß das
Germ.
ie.
o
(
germ.
lit.
a)
zum Präsensvokal gemacht hat,
ist
mahlen
in die Reihe der Verben
mit
germ.
a/ō-Ablaut
geraten
(wie
fahren,
schlagen,
tragen).
Im Laufe des 17. Jhs. wird das starke Prät.
(
mhd.
muol,
nhd.
muhl)
durch schwache Präteritalformen ersetzt;
das starke Part. Prät.
gemahlen
bleibt dagegen erhalten.