Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

malen

Grammatik Verb
Aussprache  [ˈmaːlən]
Worttrennung ma-len
formal verwandt mithandgemalt
Wortbildung  mit ›malen‹ als Erstglied: Malbuch · Malerei · Malfeld · Malgerät · Malgrund · Malkasten · Malklasse · Malkunst · Malpensum · Malprogramm · Malschule · Malstift · Maltalent · Malutensil · Malverbot · Malweise · Malzeug · Malzirkel
 ·  mit ›malen‹ als Letztglied: abmalen · anmalen · aufmalen · ausmalen · bemalen · hinmalen · nachmalen · schwarzmalen · untermalen · vollmalen · übermalen
 ·  mit ›malen‹ als Binnenglied: Lautmalerei · Tonmalerei · lautmalend
eWDG

Bedeutungen

1.
(als Künstler) mit Pinsel und Farbe
a)
ein Bild schaffen
Beispiele:
ein Aquarell, Porträt, Gemälde malen
das Bild ist in Öl, Wasserfarben, auf Holz, Glas gemalt
b)
etw., jmdn. in Form eines Bildes darstellen
Beispiele:
eine Landschaft malen
etw. nach der Natur, nach dem Leben, nach einem Muster, Vorbild, aus der Erinnerung malen
jmdn. malen
er will sich malen lassen
bildlich
Beispiele:
etw. grau in grau malen (= reizlos, öde darstellen)
etw. schwarz, in düsteren Farben malen (= sehr ungünstig darstellen, schildern)
umgangssprachlichden Teufel an die Wand malen (= von einem möglichen Unheil sprechen)
etw., jmdn. ausführlich, lebendig schildern
Beispiel:
er verstand es, die Situation, Menschen mit wenigen Worten zu malen
c)
Beispiel:
ein Schild, Schilder malen (= herstellen)
2.
etw. mit Farbe streichen, anstreichen
Beispiele:
umgangssprachlichdas Haus, die Wand, das Fenster malen
saloppsie hat sich [Dativ] die Lippen gemalt (= geschminkt)
salopp(schön) gemalte Wangen, Augenbrauen
bildlich
Beispiel:
der Herbst malt die Wälder bunt
3.
etw. langsam und schön schreiben
Beispiele:
sie malt die Buchstaben
Schnörkel malen
4.
gehoben etw. malt sich in jmds. Gesichtetw. spiegelt sich in jmds. Gesicht wider
Beispiele:
Entzücken, Enttäuschung, Stolz, Ärger, Verwunderung malte sich in seinem Gesicht
Erschrecken malte sich in ihren Augen
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

malen · Maler · Malerei · malerisch
malen Vb. ‘mit Pinsel und Farbe oder Stift gestalten, mit Farbe (be)streichen’, ahd. mālōn, mālēn (9. Jh., doch vgl. schon inmālēn, 8. Jh.), mhd. mālen ‘ein Zeichen machen, abgrenzen, bunt verzieren, färben, schreiben, im Geist entwerfen, malen, zeichnen’, asächs. mālon ‘verzieren, bemalen’, mnd. mālen, aengl. gemǣlan ‘ein Zeichen machen’, anord. mæla ‘malen’, got. mēljan ‘schreiben’. Mit der Ausgangsbedeutung ‘(dunkle) Farbe auftragen, mit einem farbigen Zeichen versehen’ (daher auch ‘mit Farbe schreiben’) stellen sich die Verben zu einem gemeingerm. Substantiv, das in ahd. mhd. mnd. māl ‘Zeichen, Merkmal, Fleck’, asächs. (hōbið) māl, aengl. mǣl, anord. māl, got. mēla (Plur.) ‘Schrift’ belegt und mit aind. malináḥ ‘schmutzig, unrein’, málam ‘Schmutz, Kot, Dreck, Unreinlichkeit’, griech. mélās (μέλας) ‘dunkelfarbig, schwarz, finster’, lit. mė́las ‘blau’, mel̑svas ‘bläulich’, russ. malína (малина) ‘Himbeere’ verwandt ist. Zugrunde liegt die in Farbbezeichnungen auftretende Wurzel ie. *mel(ə)-, besonders ‘von dunklem, unreinem Farbton, Schmutz, beschmutzen’ (wozu vielleicht auch Molch, s. d.). Vgl. dazu auch die Entwicklung von Mal2 (s. d.). Redensartlich den Teufel an die Wand malen ‘Schlimmes vorhersagen’ (16. Jh.). – Maler m. ‘mit Pinsel und Farbe gestaltender Künstler’, auch ‘Anstreicher’, ahd. mālāri (9. Jh.), mhd. mālære, māler, mæler, asächs. māleri, mnd. māler(e), mnl. maelre, afries. mēler, māler. Malerei f. ‘Kunst des Malens, Gesamtheit der Gemälde’ (15. Jh.). malerisch Adj. ‘die Malerei betreffend, für die Malerei typisch, zum Malen geeignet, romantisch’ (16. Jh.).

Thesaurus

Synonymgruppe
abbilden · bildlich darstellen · malen · zeichnen
Assoziationen
Synonymgruppe
abbilden · abmalen · abzeichnen · bildlich darstellen · darstellen · ein Bild machen · fotografieren · konterfeien · malen · nachzeichnen · porträtieren · wiedergeben · zeichnen · zur Darstellung bringen
Assoziationen
Synonymgruppe
(Bilder) malen  ●  den Pinsel schwingen  ugs., scherzhaft-ironisch · der Malerei frönen  geh.

Typische Verbindungen zu ›malen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›malen‹.

Verwendungsbeispiele für ›malen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Über dem Rahmen leuchtete auf Glas gemalt eine große Neun. [Konsalik, Heinz G.: Der Arzt von Stalingrad, Hamburg: Dt. Hausbücherei 1960 [1956], S. 427]
Er malt gerade an einer klassischen Szene aus der Antike. [Kästner, Erich: Das doppelte Lottchen, Hamburg: Dressler 1996 [1949], S. 98]
An die Wand malen, das heißt zuletzt, bauliche Formen verdichten. [Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung Bd. 2, Berlin: Aufbau-Verl. 1955, S. 276]
Es sind Bilder, mit denselben einfachen Farben gemalt wie seine Dichtungen. [Hofmannsthal, Hugo von: Ferdinand Raimund. In: Bertram, Mathias (Hg.) Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1920], S. 3427]
Die Mütter brachten uns Fotos von ihren gestorbenen Kindern, und die haben wir gemalt. [Die Zeit, 15.07.1999, Nr. 29]
Zitationshilfe
„malen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/malen>.

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