malen
Vb.
‘mit Pinsel und Farbe oder Stift gestalten, mit Farbe (be)streichen’,
ahd.
mālōn,
mālēn
(9. Jh.,
doch vgl. schon
inmālēn,
8. Jh.),
mhd.
mālen
‘ein Zeichen machen, abgrenzen, bunt verzieren, färben, schreiben, im Geist entwerfen, malen, zeichnen’,
asächs.
mālon
‘verzieren, bemalen’,
mnd.
mālen,
aengl.
gemǣlan
‘ein Zeichen machen’,
anord.
mæla
‘malen’,
got.
mēljan
‘schreiben’.
Mit der Ausgangsbedeutung
‘(dunkle) Farbe auftragen, mit einem farbigen Zeichen versehen’
(daher auch
‘mit Farbe schreiben’)
stellen sich die Verben zu einem
gemeingerm. Substantiv,
das in
ahd.
mhd.
mnd.
māl
‘Zeichen, Merkmal, Fleck’,
asächs.
(hōbið) māl,
aengl.
mǣl,
anord.
māl,
got.
mēla
(Plur.)
‘Schrift’
belegt und mit
aind.
malináḥ
‘schmutzig, unrein’,
málam
‘Schmutz, Kot, Dreck, Unreinlichkeit’,
griech.
mélās
(
μέλας)
‘dunkelfarbig, schwarz, finster’,
lit.
mė́las
‘blau’,
mel̑svas
‘bläulich’,
russ.
malína
(
малина)
‘Himbeere’
verwandt ist.
Zugrunde liegt die in Farbbezeichnungen auftretende Wurzel
ie.
*mel(ə)-,
besonders
‘von dunklem, unreinem Farbton, Schmutz, beschmutzen’
(wozu vielleicht auch
Molch,
s. d.).
Vgl. dazu auch die Entwicklung von
Mal2
(s. d.).
Redensartlich
den Teufel an die Wand malen
‘Schlimmes vorhersagen’
(16. Jh.).
–
Maler
m.
‘mit Pinsel und Farbe gestaltender Künstler’,
auch
‘Anstreicher’,
ahd.
mālāri
(9. Jh.),
mhd.
mālære,
māler,
mæler,
asächs.
māleri,
mnd.
māler(e),
mnl.
maelre,
afries.
mēler,
māler.
Malerei
f.
‘Kunst des Malens, Gesamtheit der Gemälde’
(15. Jh.).
malerisch
Adj.
‘die Malerei betreffend, für die Malerei typisch, zum Malen geeignet, romantisch’
(16. Jh.).