Manipulation
f.
‘Handgriff, geschickte Handhabung, Verfahren, Handlungsweise’
(18. Jh.),
auch
‘Kunstgriff, Kniff’
(um 1800),
heute vornehmlich
‘gezielte Beeinflussung, Steuerung des Verhaltens anderer’,
im Plur.
‘Machenschaften’,
Entlehnung von
frz.
manipulation
‘chemische Bearbeitung der Metalle und Mineralien, die Handgriffe bei deren Gewinnung’,
im
Dt. zuerst
(im Zusammenhang mit gleichzeitig entlehntem
manipulieren,
s. unten)
Ausdruck für die Handgriffe beim magnetischen Heilverfahren
(vgl.
magnetische Manipulation,
1787),
aber auch im allgemeinen Sinne von
‘Behandlungs-, Verfahrensweise’
(1775).
Frz.
manipulation
ist eine Ableitung von
frz.
manipuler
(s. unten)
bzw. inder frühesten Bedeutung
‘Metallgewinnung, Erzabbau’
vielleicht Übernahme von
span.
manipulación.
–
Manipulator
m.
‘Telegrafenapparat’
(19. Jh.,
frz.
manipulateur),
‘Gerät zum Handhaben gefährlicher Substanzen’
(20. Jh.),
auch Nomen agentis
‘Zauberkünstler’
(19. Jh.).
manipulieren
Vb.
‘als Heilverfahren die für den magnetischen Schlaf nötigen Handgriffe und -bewegungen machen’
(18. Jh.),
allgemein
‘handhaben, verfahren, geschickt steuern’,
aus
frz.
manipuler
‘mit der Hand auf etw. einwirken, behandeln, bearbeiten’,
gebildet zu
mfrz.
frz.
manipule
‘eine Handvoll’,
eigentlich
(in der Pharmazie)
‘soviel Kräuter, wie man auf einmal mit der Hand fassen kann’,
entlehnt aus
lat.
manipulus
‘eine Handvoll, Bündel’;
zu
lat.
manus
‘Hand’
und
lat.
plēre
‘füllen’.