3.
⟨jmd. marginalisiert jmdn., etw.⟩etwas in täuschender Absicht als unwesentlich darstellen; etwas verniedlichen Beispiele:
Schon im nächsten Jahr werden laut Etatplan 25 Millionen Euro weniger an München ausgezahlt werden. […] Die Absprache, den Transrapid gemeinsam auf die Schwebebahn zu hieven, ist in Gefahr. Berlin versucht die Schnellbahn zum Regionalverkehrsprojekt zu marginalisieren und so dem Freistaat die Verantwortung für die Finanzierung allein aufzubürden. [Welt am Sonntag, 04.07.2004]
Achtung, wenn unaufgefordert angerufen wird und besonders hohe Renditen in Aussicht gestellt werden, das Risiko gleichzeitig marginalisiert wird; der Anbieter im Ausland sitzt und dorthin Geld überwiesen werden soll oder Vermittler Verfügungsberechtigung über Anlegerkonten verlangen[…]. [Der Standard, 11.12.2003]
Die Befürworter einer Rekonstruktion [des Berliner Stadtschlosses] verfolgen eine neue Strategie: Sie marginalisieren das Projekt. Auf sechs Millionen Quadratmetern Baufläche sei in den letzten zehn Jahren in Berlin moderne Architektur entstanden – ob man da nicht ein klitzekleines Schlösschen aufbauen dürfe? [Süddeutsche Zeitung, 26.01.2001]
Erstens müßte er [ein möglicher Premierminister] das Unterhaus bagatellisieren. Das könnte er erreichen, indem er es zu einer bloßen Nebensache macht, die für die Regierungsgeschäfte ohne Bedeutung ist. Zweitens müßte er den Staatsdienst marginalisieren, indem er die Berater auf jeder Verwaltungsebene durch Parteifanatiker ersetzt und diese »Sonder‑« oder »politische« Berater nennt. [Die Zeit, 28.05.1998]