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meineidig

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung mein-ei-dig
Wortzerlegung Meineid -ig
Wortbildung  mit ›meineidig‹ als Grundform: Meineidige
eWDG

Bedeutung

entsprechend der Bedeutung von Meineid
Beispiele:
er ist meineidig (= hat einen Meineid geschworen), ist meineidig geworden
ein meineidiger Verräter, Zeuge
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Meineid · meineidig
Meineid m. ‘auf eine vorsätzlich falsche Aussage abgelegter Eid’, ahd. meineid (8./9. Jh.), mhd. meineit, asächs. mēnēð, mnd. mēnēt, mnl. meineet, nl. meineed, afries. mēnēth, aengl. mānāþ, anord. meineiðr, schwed. mened. Die Zusammensetzung weist als zweites Glied das unter Eid (s. d.) dargestellte Substantiv auf. Erstes Glied ist der Nominalstamm germ. *maina- ‘falsch’, der im Adjektiv ahd. (9. Jh.), mhd. mein ‘falsch, betrügerisch’ (vgl. ahd. mein eid, mhd. meiner eit ‘Meineid’), aengl. mān ‘niedrig, schlecht, falsch’, anord. meinn ‘schädlich, schlecht’ (daneben germ. *mainja- in mhd. meine, aengl. mǣne) ebenso vorliegt wie im Substantiv ahd. mein n. (8. Jh.), mhd. mein m. und n. ‘Frevel, Unrecht, Missetat’, asächs. mēn n. ‘Frevel, Sünde’, aengl. mān n. ‘Verbrechen’, anord. mein n. ‘Schaden, Unglück’. Dazu stellen sich die unter gemein (s. d.) angegebenen Formen sowie aind. minā́ti ‘tauscht, wechselt, täuscht’, mēnāmēnam ‘Tausch für Tausch’, lat. mūnia (älter moenia) Plur. ‘Leistungen, Pflichten’, mūnus ‘Leistung, Amt, Abgabe, Geschenk’, lit. maĩnas ‘Tausch’, aslaw. měna, russ. ména (мена) ‘Tausch, Wechsel’, aslaw. měniti ‘ändern, verändern’, russ. menját’ (менять) ‘tauschen, wechseln’, sämtlich Bildungen mit Nasalsuffix zur Wurzel ie. *mei- ‘wechseln, tauschen’ (dann auch ‘vertauschen, täuschen’). Auf eine Dentalerweiterung dieser Wurzel gehen die unter meiden, miß- und missen (s. d.) genannten Formen zurück. – meineidig Adj. ‘falsch schwörend’, mhd. meineidec, -eidic.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

eidbrüchig · meineidig

Typische Verbindungen zu ›meineidig‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›meineidig‹.

Verwendungsbeispiele für ›meineidig‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ist Frau v. Elbe meineidig oder nicht, ist der Sohn meineidig? [Friedländer, Hugo: Der Beleidigungsprozeß des Berliner Stadtkommandanten, Generalleutnant z.D. Graf Kuno von Moltke gegen den Herausgeber der »Zukunft« Maximilian Harden. In: ders., Interessante Kriminal-Prozesse, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1920], S. 3929]
Ist Frau v. Elbe meineidig oder nicht, ist der Sohn meineidig? [Friedländer, Hugo: Der Beleidigungsprozeß des Berliner Stadtkommandanten, Generalleutnant z.D. Graf Kuno von Moltke gegen den Herausgeber der »Zukunft« Maximilian Harden. In: ders., Interessante Kriminal-Prozesse, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1920], S. 3929]
Die Sozialdemokraten unter Chef Alfred Gusenbauer wurden von vornherein meineidig. [Süddeutsche Zeitung, 21.12.2002]
Sind diese Personen, die die gravierendsten Tatsachen für die Abnormität des Privatklägers behaupten, meineidig oder nicht? [Friedländer, Hugo: Der Beleidigungsprozeß des Berliner Stadtkommandanten, Generalleutnant z.D. Graf Kuno von Moltke gegen den Herausgeber der »Zukunft« Maximilian Harden. In: ders., Interessante Kriminal-Prozesse, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1920], S. 3929]
Lubecki ist nicht meineidig, aber ein unglücklicher Mensch, der von Wahnideen erfüllt ist. [Friedländer, Hugo: Irrenhausvorgänge vor Gericht. In: ders., Interessante Kriminal-Prozesse, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1913], S. 3896]
Zitationshilfe
„meineidig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/meineidig>.

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