schwermütig, trübsinnig, traurig
melancholisch
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung me-lan-cho-lisch
Wortzerlegung Melancholie -isch
Herkunft zu melancholikósgriech (μελαγκολικός) ‘zur schwarzen Galle, zu Tiefsinn, Wahnsinn geneigt’
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Melancholie · melancholisch · Melancholiker
Melancholie
f.
‘Schwermütigkeit, Trübsinn, Depression’,
spätmhd.
melancolīe,
entlehnt aus
lat.
melancholia,
griech.
melancholía
(μελαγκολία)
‘Schwarzgalligkeit, Gallsucht, Tiefsinn’,
einer Bildung zu
griech.
meláncholos
(μελάγκολος)
‘schwarze Galle enthaltend’,
vgl.
griech.
mélās
(μέλας)
‘schwarz, dunkelfarbig’
und
cholḗ
(χολή)
‘Galle, Haß, Zorn’
(s.
cholerisch).
Nach der auf den griechischen Arzt
Hippokrates
zurückgehenden Temperamentenlehre
wird Schwermut durch sich ins Blut ergießende
schwarze und verbrannte Galle hervorgerufen.
Die Verdeutschung
Schwermütigkeit
geht auf
Zesen
(17. Jh.)
zurück.
melancholisch
Adj.
‘schwermütig, trübsinnig, zu Depressionen neigend’
(14. Jh.),
lat.
melancholicus,
griech.
melancholikós
(μελαγκολικός)
‘zur schwarzen Galle, zu Tiefsinn, Wahnsinn geneigt’.
Melancholiker
m.
‘schwermütiger Mensch’
(19. Jh.),
doch schon seit dem 14. Jh. in der lat. Form
melancholicus
in dt. Texten.
Thesaurus
Synonymgruppe
(jemandem ist) schwer ums Herz
·
gedankenschwer
·
melancholisch
·
schwermütig
·
voller Wehmut
·
voller Weltschmerz
·
wehmutsvoll
·
wehmütig
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›melancholisch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›melancholisch‹.
Verwendungsbeispiele für ›melancholisch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das macht mich, da ich meinerseits nichts dagegen vermag, melancholisch schon während unserer lustigen Unterhaltung.
[Frisch, Max: Stiller, Rheda-Wiedenbrück: Bertelsmann 1997 [1954], S. 230]
Wenn wir anderswo sitzen mußten, waren wir eigentlich immer melancholisch.
[Reventlow, Franziska Gräfin zu: Von Paul zu Pedro. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1912], S. 10969]
Von der Höhe des Turms erfüllt eine melancholische Melodie den Platz.
[Die Zeit, 18.11.1999, Nr. 47]
Die Realisten in den baltischen Regierungen nehmen das melancholisch zur Kenntnis.
[Die Zeit, 14.03.1997, Nr. 12]
Denn der Deutsche singt, wenn er fröhlich kneipt, gerne melancholische Lieder.
[Blos, Wilhelm: Denkwürdigkeiten eines Sozialdemokraten, Bd. 1. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1914], S. 4851]
Zitationshilfe
„melancholisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/melancholisch>.
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
meißeln meistverkauft meisthin meistgenannt meistgelesen |
melanoderm melanokrat melden meldepflichtig melieren |
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)