messen
Vb.
‘das Maß, die Größe von etw. feststellen, eine bestimmte Größe haben, prüfen’,
ahd.
meʒʒan
(8. Jh.),
mhd.
meʒʒen
‘messen, zielen, zuteilen, mitteilen, erzählen, bestimmen, verkündigen, vergleichen, erwägen, prüfen’,
asächs.
metan,
mnd.
mēten,
mnl.
nl.
meten,
aengl.
metan,
engl.
(poetisch)
to mete,
anord.
meta,
schwed.
mäta,
got.
mitan
sowie ablautendes
↗
Maß
(s. d.)
lassen sich verbinden mit
griech.
médesthai
(
μέδεσθαι)
‘für etw. sorgen, an etw. denken, auf etw. bedacht sein’,
lat.
meditārī
‘nachdenken, nachsinnen’
(s.
↗
meditieren),
modus
‘Maß, Ziel, Vorschrift, Art und Weise’
(s.
↗
Modus),
air.
med
‘Waage’
und können auf
ie.
*med-
‘messen, ermessen’
zurückgeführt werden.
Dies vielleicht eine Erweiterung der Wurzel
ie.
*mē-
‘etw. abstecken, (ab)messen’
(s.
↗
Mal1)?
Vgl. dazu auch das Nomen agentis
-messer
in
(Land)vermesser
sowie
Feld-,
Durch-,
Geschwindigkeitsmesser
u. dgl.
gemessen
Part.adj.
‘genau bestimmt’
(18. Jh.),
übertragen
‘bestimmt, ruhig, zurückhaltend, würdevoll’
(19. Jh.).
ermessen
Vb.
‘einschätzen, beurteilen, geistig erfassen’,
mhd.
ermeʒʒen,
ahd.
irmeʒʒan
(11. Jh.).
vermessen
Vb.
‘abmessen, falsch messen’,
ahd.
firmeʒʒan
(um 1000),
mhd.
vermeʒʒen
‘aus-, abmessen, bestimmen, zumessen, falsch messen’,
reflexiv
‘sich anmaßen, behaupten’;
vermessen
Part.adj.
‘sich überschätzend, anmaßend’
(16. Jh.),
ahd.
firmeʒʒan
(Hs. 13. Jh.),
mhd.
vermeʒʒen
‘verwegen, kühn, leichtsinnig’;
Vermessenheit
f.
‘Verwegenheit, Anmaßung, Überheblichkeit’,
ahd.
firmeʒʒanheit
(11. Jh.),
mhd.
vermeʒʒenheit
‘Entschlossenheit, Kühnheit, Verwegenheit’.