minder
Grammatik Adjektiv
Aussprache [ˈmɪndɐ]
Worttrennung min-der
Wortbildung
mit ›minder‹ als Erstglied:
Minderausgabe
·
Minderbetrag
·
Minderbewertung
·
Mindereinnahme
·
Mindergebot
·
Mindergewicht
·
Minderheit
·
Minderleistung
·
Minderverbrauch
·
Minderwert
·
Minderwuchs
·
Minderzahl
·
minderbegabt
·
minderbegütert
·
minderbemittelt
·
minderjährig
·
minderqualifiziert
·
minderschwer
·
minderwertig
·
minderwüchsig
· mit ›minder‹ als Letztglied: nichtsdestominder
· mit ›minder‹ als Letztglied: nichtsdestominder
Bedeutungsübersicht
- 1. ...
- 2. weniger
- a) [gehoben, veraltend] ...
- b) ⟨mehr oder minder⟩
- c) ⟨nicht minder⟩
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
weniger
Grammatik: adverbiell
a)
b)
⟨mehr oder minder (= mehr oder weniger)⟩
Beispiele:
mit mehr oder minder großem Erfolg, Eifer, Fleiß arbeiten
es liegen mehr oder minder detaillierte Pläne vor
das ergibt sich mehr oder minder von selbst
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
minder · mindest · Minderheit · mindern · vermindern · Verminderung
minder
Adj.
‘weniger, geringer’,
ahd.
minniro
(8. Jh.),
mhd.
minner,
minre,
(mit Gleitlaut)
minder
‘kleiner (an Größe, Zahl), geringer (an Wert, Stand, Macht)’,
asächs.
minnera,
mnd.
minner,
minder,
mnl.
minre,
nl.
minder,
anord.
minni,
schwed.
mindre,
got.
minniza
(germ.
*minnizan-)
sind mit der schwundstufigen Suffixform
ie.
-is-
(got.
-iz-,
ahd.
-ir-,
s.
mehr)
gebildete Komparativformen
zu einem mit
n-Suffix
gebildeten Adjektiv
ie.
*minu-
‘minder, klein’
(s.
minus;
germ.
-nn-
aus
-nu̯-),
wozu auch das
(im Nhd. untergegangene)
Adverb
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
min,
mnd.
mnl.
nl.
min,
anord.
minnr,
got.
mins
‘weniger’
sowie
aind.
minā́ti
‘schadet, mindert’,
griech.
minýthein
(μινύθειν)
‘geringer werden, dahinschwinden, vermindern, verkleinern’,
lat.
minus
‘kleiner, weniger’,
minuere
‘verkleinern’,
korn.
minow
‘zer-, verkleinern, verringern, mindern’,
aslaw.
mьńịjь
‘kleiner, geringer, weniger’,
russ.
ménee
(менее)
Adj.
‘weniger’
gehören.
Ie.
*minu-
ist eine mit Ablaut gebildete Ableitung von der Wurzel
ie.
*mei-
‘mindern’.
Im Dt. wird die im Mhd. auftretende Form
minder
(s. oben)
vom 15. Jh. an vorherrschend
und bald alleingültig.
Der zugehörige Superlativ ist
mindest
Adj.
‘geringst, wenigst’,
ahd.
minnisto
(9. Jh.),
mhd.
minnest,
minst,
asächs.
minnist,
anord.
minnstr,
got.
minnists,
schwed.
minst,
(germ.
*minnista-)
gebildet mit dem Superlativsuffix
ie.
-isto-
(s.
meist).
Die heutige Form
mindest,
angelehnt an
minder,
wird erst zu Anfang des 18. Jhs. üblich.
Minderheit
f.
‘kleinere Anzahl aus einer Gesamtheit, zahlenmäßig unterlegene Gruppe’
(Campe),
zuvor
Minderkeit
(1787),
analog zu
Mehrheit
gebildet für
Minorität
(s. d.);
doch vgl. schon
ahd.
minnerheit
‘das Wenigersein’
(um 1000).
mindern
Vb.
‘verringern, (im Preis) herabsetzen’,
ahd.
minnirōn
(9. Jh.;
auch
giminnirōn,
8. Jh.),
mhd.
minnern,
minren
‘kleiner, geringer machen oder werden’;
dazu
vermindern
Vb.
mhd.
verminnern,
Verminderung
f.
(16. Jh.).
Thesaurus
Typische Verbindungen zu ›minder‹ (berechnet)
ambitioniert
anspruchsvoll
aufschlußreich
bedeutend
bedeutsam
beeindruckend
begabt
bemerkenswert
bemittelt
berühmt
brisant
ehrgeizig
eindrucksvoll
einflußreich
faszinierend
fragwürdig
gefährlich
gewichtig
heikel
imposant
interessant
legendär
problematisch
prominent
reizvoll
sehenswert
spannend
spektakulär
talentiert
wichtig
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›minder‹.
Verwendungsbeispiele für ›minder‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Für das zusätzlich verdiente Geld können sie dann im nächsten Laden mindere Qualitäten erwerben.
[Ketman, Per u. Wissmach, Andreas: DDR - ein Reisebuch in den Alltag, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1986, S. 35]
Diätetisch können diese minderen Güteklassen aber doch noch recht wertvoll sein.
[o. A.: Ratgeber für den Feingemüsebau im Freiland, Berlin: VEB Dt. Landwirtschaftsverl 1962, S. 195]
Schließlich hat in unserem öffentlichen Leben die schwache Logik kaum minderen Schaden gestiftet als der schwache Charakter.
[Die Fackel [Elektronische Ressource], 2002 [1900]]
Wo sie existiert, da ist sie in das Volk zu minderem Rechte eingeordnet.
[Lütge, F.: Agrarverfassung. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1957], S. 1045]
Doch auch der Vater leidet, weil er glaubt, »mindere Ware« geliefert zu haben.
[Die Zeit, 11.07.2011, Nr. 28]
Zitationshilfe
„minder“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/minder>.
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