Minister
m.
‘hoher staatlicher Verwaltungsangestellter, Mitglied einer Regierung und Staatsmann, Leiter eines Ministeriums’,
entlehnt
(17. Jh.)
aus gleichbed.
frz.
ministre
(
afrz.
menistre,
ministre
‘Diener, Gottesdiener, Verwalter, Leiter’).
Dieses ist seinerseits Übernahme von
lat.
minister
‘Untergebener, Diener’,
ursprünglich
*minusteros,
einer Bildung mit dem Komparativsuffix
ie.
-tero-
zur neutralen Komparativform
minus
von
lat.
minor
‘kleiner, geringer’,
Komparativ zu
lat.
parvus
‘klein, gering’
(s.
minus).
Diese Formwird umgestaltet zu
*ministeros,
später
minister,
nach dem Vorbild des gleichfalls einen doppelten Komparativ aufweisenden
lat.
magister,
älter
*magisteros
(s.
Magister).
Bereits im 14. Jh. erfolgt direkte Übernahme von
lat.
minister
in der Bedeutung
‘Diener, Gehilfe’
ins
Dt.
Ministerium
n.
‘Dienst, Auftrag, Amt’,
Entlehnung
(16. Jh.)
von gleichbed.
lat.
ministerium;
‘hohe staatliche Verwaltungsbehörde mit einem bestimmten Aufgabenbereich’
(18. Jh.),
aus gleichbed.
frz.
ministère,
afrz.
menistere,
ministere
‘Dienst, Verwaltung, Amt’,
doch relatinisiert
nach dem auch dem
afrz. Substantiv zugrundeliegenden gleichbed.
lat.
ministerium.
ministeriell
Adj.
‘von einem Ministerium, einem Minister ausgehend’
(18. Jh.),
frz.
ministériel,
nach
spätlat.
ministeriālis
‘zu einem Dienst beauftragt, verpflichtet’,
substantiviert
‘(kaiserlicher) Beamter’.
ministrieren
Vb.
‘am Altar, bei der Messe dienen, das Amt eines Meßdieners versehen’,
entlehnt
(17. Jh.)
aus
lat.
ministrāre
‘zur Hand gehen, bedienen’,
abgeleitet von
lat.
minister
(s. oben).
Aus dem Part Präs.
lat.
ministrāns
(Genitiv
ministrantis)
Ministrant
m.
‘Meßdiener’
(17. Jh.);
zuvor vereinzelt
‘Dienst-, Abgabenpflichtiger’
(16. Jh.).