selten nicht behagen
missbehagen
Grammatik Verb
Worttrennung miss-be-ha-gen
Ungültige Schreibung mißbehagen
Rechtschreibregeln § 2
Wortbildung
mit ›missbehagen‹ als Grundform:
↗Missbehagen
Duden GWDS, 1999
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
miß- · mißachten · mißbehagen · Mißbehagen · mißbilligen · Mißerfolg · Mißernte · Mißgeburt · mißhellig · Mißhelligkeit · mißliebig · mißmutig · Mißmut · Mißstand · Mißstimmung · Missetat · Mißtrauen · mißtrauen · mißtrauisch
miß-
vornehmlich bis ins 18. Jh.
(heute nur noch gelegentlich)
produktives Präfix
zur Bezeichnung des Verschiedenartigen,
Abweichenden, Unrichtigen, Mangelnden
und (pejorativ) Üblen, Schlechten
in adjektivischen, substantivischen und verbalen Bildungen.
Ahd.
missa-,
missi-,
mis-
‘verschieden, nicht übereinstimmend, ausgewechselt, verkehrt, falsch, schlecht, übel, mangelnd, fehlend’,
mhd.
mnd.
misse-,
mis-,
nhd.
miß-
(die alte, volle Form nur in
Missetat,
s. unten),
asächs.
mis(si)-,
mnl.
nl.
aengl.
engl.
anord.
aschwed.
mis-,
schwed.
miss-,
got.
missa-
entwickeln sich wie die unter
↗missen
(s. d.)
genannten Adjektiv- und Adverbialformen
aus einer mit
to-Suffix
gebildeten Partizipialform
ie.
*mitsto-,
die (ablautend) zu
ie.
*meit(h)-,
einer Dentalerweiterung der Wurzel
ie.
*mei-
‘wechseln, tauschen’
(dann auch
‘vertauschen, täuschen’),
steht.
Zur Verwandtschaft s.
↗gemein,
↗Meineid,
↗meiden,
↗missen.
mißachten
Vb.
‘nicht (be)achten’,
mhd.
misseahten.
mißbehagen
Vb.
‘nicht behagen, nicht gefallen’
(15. Jh.),
vgl.
mhd.
missehagen;
substantiviert
Mißbehagen
n.
(17. Jh.).
mißbilligen
Vb.
‘tadeln, ablehnen’
(17. Jh.).
Mißerfolg
m.
‘Fehlschlag’
(19. Jh.).
Mißernte
f.
‘schlechte Ernte’
(19. Jh.).
Mißgeburt
f.
‘mißgebildetes Neugeborenes’
(16. Jh.).
Mißgunst
f.,
s.
↗Gunst.
mißhellig
Adj.
‘voneinander abweichend, uneins’,
mhd.
missehellec;
vgl.
ahd.
missihel,
missahel
‘uneinig’
(um 1000),
mhd.
missehel
(zu
ahd.
missihellan
‘im Mißklang stehen, nicht zusammenstimmen’,
9. Jh.,
vgl.
ahd.
hellan
‘ertönen’,
s.
↗Hall);
s. auch
↗einhellig;
Mißhelligkeit
f.
‘Unstimmigkeit’
(15. Jh.).
mißliebig
Adj.
‘unbeliebt’
(19. Jh.),
älter
mißbeliebig
(18. Jh.).
mißmutig
Adj.
‘verdrießlich’
(17. Jh.),
älter
mißmütig
(16. Jh.);
vgl.
ahd.
missimuoti
‘kleinlich’
(11. Jh.),
mhd.
missemüete
‘uneinig, übel gesinnt’;
Mißmut
m.
‘Unmut, Ärger’
(17. Jh.);
im Anschluß an das Adjektiv neu gebildet nach voraufgegangenem
ahd.
missimuotī
‘Verstimmung, Feindseligkeit’
(um 900),
missimuot
‘Kleinmut’
(10. Jh.).
Mißstand
m.
‘schlechter, ärgerlicher Zustand, Übelstand’
(16. Jh.).
Mißstimmung
f.
‘gereizte Stimmung, schlechte Laune’
(18. Jh.).
Missetat
f.
‘Verbrechen, Sünde’,
ahd.
missatāt,
missitāt,
mistāt
(8. Jh.),
mhd.
missetāt,
got.
missadēþs
‘Sünde’.
Mißtrauen
n.
‘Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit (einer Person), an der Richtigkeit (einer Sache)’,
spätmhd.
missetrūwen,
substantivierter Infinitiv von
mißtrauen
Vb.
‘nicht trauen, Argwohn hegen’,
ahd.
missatrūēn
(9. Jh.),
mhd.
missetrūwen,
-triuwen;
mißtrauisch
Adj.
‘nicht vertrauend, argwöhnisch’,
mhd.
missetrūwic.
Verwendungsbeispiele für ›missbehagen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie wird jenen Beamten mißbehagen, deren Routine gestört und denn Sicherheit gefährdet wird.
Die Zeit, 13.10.1961, Nr. 42
Missbehagt hätte ihm, dem Zweifler und Fragenden, allein schon das Wort.
Die Zeit, 26.11.2013, Nr. 04
Zitationshilfe
„missbehagen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/missbehagen>, abgerufen am 05.03.2021.
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