Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

misslich

Grammatik Adjektiv
Aussprache 
Worttrennung miss-lich
Ungültige Schreibung mißlich
Rechtschreibregel § 2
Wortbildung  mit ›misslich‹ als Erstglied: Misslichkeit
eWDG

Bedeutung

unangenehm, unerfreulich
Beispiele:
eine missliche Sache, Angelegenheit
missliche Verhältnisse, Umstände, Folgen
sich in einer missliche Vermögenslage befinden
seine Situation ist misslich, wird immer misslicher
um seine Gesundheit steht es misslich, sieht es misslich aus
diese Auseinandersetzung zog viel Missliches nach sich
So bei Kindern wohnen ist immer mißlich [ FontaneStechlinI 5,341]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

mißlich · Mißlichkeit
mißlich Adj. ‘unerfreulich, schlecht’, ahd. missalīh, missilīh ‘vielfältig, verschieden, zahlreich, unterschieden, nicht übereinstimmend, entgegengesetzt, schlecht’ (8. Jh.), mhd. misselich, mislich, asächs. missilīk, mislīk ‘verschieden, zahlreich’, mnd. misselīk, mislīk, mnl. misselijc, nl. misselijk, aengl. mislic, anord. mislīkr, got. missaleiks sind zusammengesetzt mit dem unter miß- (s. d.) angeführten Präfix und dem unter -lich (s. d.) behandelten germ. *līka- ‘Körper, Gestalt’. Auszugehen ist von einer Bedeutung ‘verschiedenartig’, eigentlich ‘verschiedene, abweichende Gestalt habend’ (im Gegensatz zu gleich ‘gleichartig’, eigentlich ‘dieselbe Gestalt habend’, s. d.), dann (16. Jh.) ‘zweifelhaft, unsicher, unerfreulich’. – Mißlichkeit f. ‘Unannehmlichkeit, schlechte Verhältnisse’, mhd. misselīcheit ‘Verschiedenheit’.

Thesaurus

Synonymgruppe
leidig · lästig · misslich · missliebig · mit (einigen) Unannehmlichkeiten verbunden · nicht erwünscht · schlecht · schlimm · schrecklich · störend · unangenehm · unbequem · unerfreulich · unerquicklich · unerwünscht · ungeliebt · ungut · unliebsam · unschön · unwillkommen · wenig beneidenswert · ärgerlich  ●  blöd (ärgerlich) ugs. · böse (Überraschung, Erwachen ...) ugs. · dumm (ärgerlich) ugs. · hässlich ugs., fig. · unkomfortabel geh.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›misslich‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bieten die DWDS-Wortprofile zu ›misslich‹ und ›mißlich‹.

Verwendungsbeispiele für ›misslich‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Offenbar aber ist die Anwendung dieses moralisch‑juristischen Begriffs auf die großen Ereignisse der Geschichte mißlich. [Gadamer, H.-G.: Kausalität. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1959], S. 25145]
Gleich, welcher Weg beschritten wird, am misslichen Ergebnis ändert sich nichts. [C’t, 2001, Nr. 19]
In diese missliche Lage sollte man jedoch eher selten kommen. [C’t, 1999, Nr. 22]
Nach einer halben Stunde gelang es ihnen, den verkleideten Mann aus seiner misslichen Lage zu befreien. [Die Zeit, 25.12.2013 (online)]
Es sei misslich, dass alle Details nur stückchenweise aufgeklärt würden. [Die Zeit, 02.01.2012 (online)]
Zitationshilfe
„misslich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/misslich>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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