misstrauen
GrammatikVerb · misstraut, misstraute, hat misstraut
Aussprache
Worttrennung miss-trau-en
Ungültige Schreibung mißtrauen
Rechtschreibregel § 2
Wortbildung
mit ›misstrauen‹ als Letztglied:
bemisstrauen
·
mit ›misstrauen‹ als Grundform:
Misstrauen
eWDG
Bedeutung
⟨jmdm., einer Sache misstrauen⟩jmdm., einer Sache nicht trauen
Beispiele:
jmdm., dem Feind, einem Unbekannten misstrauen
er misstraute uns lange
wir misstrauten seiner Freundlichkeit, der plötzlichen Ruhe
seinem Gefühl, den eigenen Kräften misstrauen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
miß- · mißachten · mißbehagen · Mißbehagen · mißbilligen · Mißerfolg · Mißernte · Mißgeburt · mißhellig · Mißhelligkeit · mißliebig · mißmutig · Mißmut · Mißstand · Mißstimmung · Missetat · Mißtrauen · mißtrauen · mißtrauisch
miß- vornehmlich bis ins 18. Jh. (heute nur noch gelegentlich) produktives Präfix zur Bezeichnung des Verschiedenartigen, Abweichenden, Unrichtigen, Mangelnden und (pejorativ) Üblen, Schlechten in adjektivischen, substantivischen und verbalen Bildungen. Ahd. missa-, missi-, mis- ‘verschieden, nicht übereinstimmend, ausgewechselt, verkehrt, falsch, schlecht, übel, mangelnd, fehlend’, mhd. mnd. misse-, mis-, nhd. miß- (die alte, volle Form nur in Missetat, s. unten), asächs. mis(si)-, mnl. nl. aengl. engl. anord. aschwed. mis-, schwed. miss-, got. missa- entwickeln sich wie die unter missen (s. d.) genannten Adjektiv- und Adverbialformen aus einer mit to-Suffix gebildeten Partizipialform ie. *mitsto-, die (ablautend) zu ie. *meit(h)-, einer Dentalerweiterung der Wurzel ie. *mei- ‘wechseln, tauschen’ (dann auch ‘vertauschen, täuschen’), steht. Zur Verwandtschaft s. gemein, Meineid, meiden, missen. – mißachten Vb. ‘nicht (be)achten’, mhd. misseahten. mißbehagen Vb. ‘nicht behagen, nicht gefallen’ (15. Jh.), vgl. mhd. missehagen; substantiviert Mißbehagen n. (17. Jh.). mißbilligen Vb. ‘tadeln, ablehnen’ (17. Jh.). Mißerfolg m. ‘Fehlschlag’ (19. Jh.). Mißernte f. ‘schlechte Ernte’ (19. Jh.). Mißgeburt f. ‘mißgebildetes Neugeborenes’ (16. Jh.). Mißgunst f., s. Gunst. mißhellig Adj. ‘voneinander abweichend, uneins’, mhd. missehellec; vgl. ahd. missihel, missahel ‘uneinig’ (um 1000), mhd. missehel (zu ahd. missihellan ‘im Mißklang stehen, nicht zusammenstimmen’, 9. Jh., vgl. ahd. hellan ‘ertönen’, s. Hall); s. auch einhellig; Mißhelligkeit f. ‘Unstimmigkeit’ (15. Jh.). mißliebig Adj. ‘unbeliebt’ (19. Jh.), älter mißbeliebig (18. Jh.). mißmutig Adj. ‘verdrießlich’ (17. Jh.), älter mißmütig (16. Jh.); vgl. ahd. missimuoti ‘kleinlich’ (11. Jh.), mhd. missemüete ‘uneinig, übel gesinnt’; Mißmut m. ‘Unmut, Ärger’ (17. Jh.); im Anschluß an das Adjektiv neu gebildet nach voraufgegangenem ahd. missimuotī ‘Verstimmung, Feindseligkeit’ (um 900), missimuot ‘Kleinmut’ (10. Jh.). Mißstand m. ‘schlechter, ärgerlicher Zustand, Übelstand’ (16. Jh.). Mißstimmung f. ‘gereizte Stimmung, schlechte Laune’ (18. Jh.). Missetat f. ‘Verbrechen, Sünde’, ahd. missatāt, missitāt, mistāt (8. Jh.), mhd. missetāt, got. missadēþs ‘Sünde’. Mißtrauen n. ‘Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit (einer Person), an der Richtigkeit (einer Sache)’, spätmhd. missetrūwen, substantivierter Infinitiv von mißtrauen Vb. ‘nicht trauen, Argwohn hegen’, ahd. missatrūēn (9. Jh.), mhd. missetrūwen, -triuwen; mißtrauisch Adj. ‘nicht vertrauend, argwöhnisch’, mhd. missetrūwic.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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(einer Sache) misstrauen ·
(etwas) hinterfragen ·
Zweifel hegen ·
anzweifeln ·
beargwöhnen ·
bezweifeln ·
in Frage stellen ·
in Zweifel ziehen ·
infrage stellen ·
kaum glauben können (was man sieht) ·
kaum glauben können (was man zu hören bekommt) ·
nicht glauben (wollen) ·
skeptisch sein ·
zweifeln (an) ●
(etwas) in das Reich der Fabel verweisen geh. ·
(jemandem etwas) nicht abnehmen ugs. ·
nicht (so) recht glauben (wollen) ugs.
Assoziationen |
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(jemandem) ist nicht zu trauen ·
(jemandem) misstrauen ·
(jemandem) nicht trauen ·
(jemandem) nicht trauen können ·
misstrauisch sein ●
(jemandem) nicht für 5 Pfennige trauen (können) variabel, veraltend ·
(jemandem) nicht um die Ecke trauen fig. ·
(jemandem) nicht über den Weg trauen ugs., fig.
Assoziationen |
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Antonyme |
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Typische Verbindungen zu ›misstrauen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›misstrauen‹.
Beteuerung
Bürgerliche
EZB-Präsident
Ehrlichkeit
Erzählen
Establishment
Fremde
Gesundheitssystem
Obrigkeit
Pathos
Schulmedizin
Verlautbarung
Versprechen
Versprechung
Zusicherung
Zuverlässigkeit
abgrundtief
gegenseitig
generell
grundsätzlich
gründlich
horten
instinktiv
misstrauen
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sosehr
untereinander
zeitlebens
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