mitteilen
GrammatikVerb · teilt mit, teilte mit, hat mitgeteilt
Aussprache
Worttrennung mit-tei-len
Wortbildung
mit ›mitteilen‹ als Erstglied:
Mitteilung
· mitteilbar · mitteilsam
· mit ›mitteilen‹ als Grundform: Mitteilen
· mit ›mitteilen‹ als Grundform: Mitteilen
Bedeutungsübersicht
- 1. jmdm. etw. bekanntgeben, anzeigen
- 2. [gehoben] ⟨sich jmdm. mitteilen⟩ sich jmdm. anvertrauen, sich jmdm. gegenüber aussprechen
- 3. [gehoben] ⟨etw. teilt etw., sich einer Sache, jmdm. mit⟩ etw. überträgt etw., sich auf etw., jmdn.
- 4. [gehoben, veraltend] ⟨jmdm. etw. von etw. mitteilen⟩ jmdm. einen Teil von etw. geben, zukommen lassen
eWDG
Bedeutungen
1.
jmdm. etw. bekanntgeben, anzeigen
Beispiele:
jmdm. eine Nachricht, Neuigkeit, Beobachtung, Entdeckung mitteilen
er hat uns seine neue Adresse, Telefonnummer mitgeteilt
jmdm. einen Vorfall, Gedanken, Wunsch, Entschluss, Plan mitteilen
sie teilten uns den Tod unseres Freundes mit
jmdm. ein Geheimnis, seine Bedenken mitteilen
jmdm. etw. mündlich, schriftlich, amtlich, vertraulich, schonend, sofort mitteilen
etw. in einem Brief mitteilen
wir teilen euch Folgendes mit
ich muss Ihnen leider mitteilen, dass …
2.
gehoben ⟨sich jmdm. mitteilen⟩sich jmdm. anvertrauen, sich jmdm. gegenüber aussprechen
Beispiele:
sich einem Freund, den Eltern mitteilen
du hattest das Bedürfnis, dich uns mitzuteilen
es drängte ihn, sich einem Menschen mitzuteilen
sie teilte sich wenig mit
3.
gehoben ⟨etw. teilt etw., sich einer Sache, jmdm. mit⟩etw. überträgt etw., sich auf etw., jmdn.
Beispiele:
der blühende Jasmin teilt dem ganzen Garten seinen Duft mit
das Nervensystem teilt seine Signale den Organen und Muskeln mit
die Wärme des Ofens teilt sich dem ganzen Zimmer mit
eine festliche Stimmung teilt sich uns mit
eine tiefe Bewegung hat sich den Zuhörern mitgeteilt
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Teil · teilen · Teilung · teilbar · abteilen · Abteilung · erteilen · mitteilen · Mitteilung · verteilen · teilhaftig · teils · Anteil · Anteilnahme · Gegenteil · gegenteilig · Nachteil · nachteilig · benachteiligen · Vorteil · übervorteilen · teilhaben · Teilhaber · teilnehmen · Teilnahme
Teil m. n. ‘Stück eines Ganzen, Einzelheit, Anteil’, ahd. (8. Jh.), mhd. teil m. n., asächs. dēl m., mnd. dēl m. n., mnl. nl. deel n., aengl. dǣl m., engl. deal, got. dails f. sowie ahd. teila f. ‘Teilung’ (9. Jh.), mhd. teile f. ‘Teilung, Zugeteiltes’, anord. deila f. ‘Teilung, Zwiespalt, Streit’, got. daila f. ‘Teilnahme’ (germ. *dail- mit unterschiedlicher Stammbildung) und aslaw. dělъ ‘Teil’, russ. (älter) del (дел) ‘Teilung’ sind Bildungen mit l-Suffix, die mit lit. dailýti ‘teilen’ zusammenstimmen. Weitere Verknüpfungen bleiben unsicher. Zu einer Wurzel ie. *dā(i)-, *dī̌- ‘teilen, zerschneiden, zerreißen’? Oder stammt der germ.-baltoslaw. Ausdruck aus einer Substratsprache? – teilen Vb. ‘ein Ganzes in Einzelstücke zerlegen’, ahd. teilen, teilōn (8. Jh.), mhd. teilen, asächs. dēlian, mnd. mnl. dēlen, deilen, nl. delen, aengl. dǣlan, engl. to deal, anord. deila, got. dailjan, Bildung zum Substantiv; dazu Teilung f. ahd. teilunga (um 900), mhd. teilunge, und teilbar Adj. ‘so beschaffen, daß man es teilen kann’ (15. Jh.). abteilen Vb. ‘einteilen, trennen, absondern’, mhd. abeteilen ‘(gerichtlich) aberkennen, vermögensrechtlich abfinden, einen Teil von einem Ganzen trennen’; vgl. got. afdailjan ‘ein Zehntel abgeben’. Abteilung f. ‘Abtrennung, Loslösung, Abschnitt, Teil eines Ganzen’, (militärisch) ‘Gliederungseinheit der Truppe’, auch ‘Bereich der Verwaltung und Arbeitsorganisation’ (18. Jh.), mhd. abeteilunge ‘Abtrennung, Loslösung’, frühnhd. ‘Erbteilung’ (16. Jh.), auch ‘Eisenbahnabteil’ (2. Hälfte 19. Jh.), s. Abteil. erteilen Vb. ‘(auf Grund einer Verfügungsgewalt eine Aufgabe, eine Berechtigung) zuteil werden lassen’, ahd. irteilen ‘Recht zuteilen, ein Urteil aussprechen, einen Rat, Befehl geben’ (8. Jh.), mhd. erteilen ‘ein Urteil sprechen, richten, verurteilen, als Urteil zuerkennen, teilen’. Dazu Urteil, s. d. mitteilen Vb. ‘etw. wissen lassen, benachrichtigen, anvertrauen’, mhd. miteteilen ‘Rat geben, etw. mit jmdm. teilen, jmdm. zukommen lassen, übergeben’; Mitteilung f. ‘Nachricht, Meldung, Benachrichtigung, Bekanntgabe’ (16. Jh.). verteilen Vb. ‘(ein Ganzes in einzelnen Stücken) ausgeben’, ahd. firteilen ‘des Anteils berauben, verurteilen’ (10. Jh.), mhd. verteilen ‘ver-, zerteilen, bei einer Teilung übergehen, enterben, den Anteil absprechen, eines Anteils berauben, durch Urteil absprechen, verurteilen, verdammen, verfluchen, verwünschen’. teilhaftig Adj. ‘Anteil habend’, mhd. teilhaftic, teilheftic. teils Adv. ‘teilweise, zum Teil’ (17. Jh.), aus der genitivischen Fügung mhd. eines teiles, frühnhd. (eines) theils ‘zum Teil, einige’, wohl entstanden aus Verbindungen, in denen Teil als Ergänzung zum Verb auftritt. Anteil m. ‘zustehender, zufallender Teil, innere Anteilnahme, Beteiligung’, mhd. anteil; die übertragene Bedeutung ‘Mitgefühl’, besonders in der Wendung Anteil nehmen, entsteht im 18. Jh.; dazu Anteilnahme f. ‘(innere) Beteiligung, Mitgefühl’ (19. Jh.). Gegenteil n. ‘den Gegensatz zu etw. anderem Darstellendes’, mhd. gegenteil ‘Gegenpartei im Rechtsstreit’; im heutigen verallgemeinerten Sinne seit dem 16. Jh.; gegenteilig Adj. (16. Jh.). Nachteil m. ‘Umstände, die jmdn. beeinträchtigen, jmdm. schaden’ (15. Jh.), als Gegenwort zu älterem Vorteil, s. unten; nachteilig Adj. (15. Jh.).; benachteiligen Vb. ‘zurücksetzen, nicht das gleiche zugestehen’ (16. Jh.). Vorteil m. ‘günstiger Umstand, Gewinn, Nutzen’, ahd. forateila f. ‘Belohnung, Zuteilung’ (8. Jh.), mhd. vorteil m. n. ‘Teil voraus, Vorausempfang, Vorrecht’, mnd. vordēl n.; übervorteilen Vb. ‘Vorteil über jmdn. erringen, überlisten, betrügen’ (15. Jh.). teilhaben Vb. ‘beteiligt sein, teilnehmen’, ahd. teil habēn (8. Jh.), mhd. teil haben; Teilhaber m. ‘Mitberechtigter an Eigentum, besonders Geschäftseigentum’ (Anfang 18. Jh.), Kompagnon verdrängend. teilnehmen Vb. ‘sich beteiligen, mitmachen, mitempfinden, mitfühlen’, ahd. teil neman (8. Jh.), mhd. teil nemen; Teilnahme f. ‘Beteiligung, das Beteiligtsein, Mitgefühl’ (18. Jh.), älter Teilnehmung.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(etwas) kommunizieren ·
bekannt machen ·
bekanntmachen ·
mitteilen ·
unters Volk bringen ●
notifizieren geh., veraltet
Assoziationen |
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(von jemandem) zu erfahren sein ·
(öffentlich) bekannt geben ·
an die Öffentlichkeit gehen (mit) ·
ausrufen ·
bekannt machen ·
bekanntgeben ·
bekanntmachen ·
heißen (es ... von) ·
kundgeben ·
kundtun ·
mitteilen (lassen) ·
proklamieren ·
publik machen ·
publikmachen ·
verkünden ·
verlauten lassen ·
vermelden ·
veröffentlichen ·
wissen lassen ·
öffentlich bekannt machen ·
öffentlich machen ●
(jemandem etwas) in den Block diktieren fig. ·
verlautbaren lassen floskelhaft ·
zu Protokoll geben Amtsdeutsch, fig. ·
kommunizieren geh. ·
zu Kund und Wissen tun geh., altertümelnd, variabel
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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(jemandem etwas) mitteilen ·
(jemandem etwas) sagen ·
(jemandem etwas) übermitteln ·
(jemandem von / über etwas) in Kenntnis setzen ·
(jemanden über etwas) informieren ·
(jemanden über etwas) unterrichten ●
(jemandem etwas) zur Kenntnis bringen geh.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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(jemandem) sagen, was (eigentlich) dahintersteckt ·
(jemandem) sein Herz ausschütten ·
(sich) mitteilen ·
über seine Gefühle reden ●
(jemandem) sein Herz öffnen fig. ·
(sich) öffnen fig. ·
sagen, was los ist ugs.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›mitteilen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›mitteilen‹.
Behörde
BetreiberIn
Bundesamt
Bundespolizei
Einzelheit
Entschluß
Feuerwehr
Kantonspolizei
Konsortialführerin
Konzern
Landesamt
Meßwert
Ministerium
Polizei
Polizeisprecher
Sprecher
Sprecherin
Staatsanwaltschaft
Stadtpolizei
Statistikamt
Statistikbehörde
Unternehmen
Veranstalter
Wahlkommission
gestern
schriftlich
weiter
wie
zuvor
Verwendungsbeispiele für ›mitteilen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es ist sehr wichtig für mich, Ihnen dies mitteilen zu können und für Sie ist es sehr wichtig, es zu erfahren.
[Reklame-Praxis, 1926, Nr. 1, Bd. 3]
Um Sie darauf vorzubereiten, teile ich Ihnen dieses ergebenst mit.
[Brief von Willi Böhne vom 20.10.1914. In: Witkop, Philipp (Hg.), Kriegsbriefe gefallener Studenten, München: Müller 1928 [1914], S. 10]
Die ungarische Regierung teilt mit, daß bisher 120000 deutschstämmige Bürger das Land verlassen mußten.
[o. A.: 1946. In: Overresch, Manfred u. Saal, Friedrich Wilhelm (Hgg.) Deutsche Geschichte von Tag zu Tag 1918-1949, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1986], S. 18813]
Anderswo als in der Literatur läßt sich davon nichts mitteilen.
[Die Zeit, 04.02.1999, Nr. 6]
Handschriftlich hatte sie uns per Fax mitgeteilt, sie sei zu einem Interview bereit.
[Die Zeit, 20.05.1998, Nr. 22]
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