mobil
Adj.
‘beweglich, einsatzbereit’,
umgangssprachlich
(mit Bezug auf Lebewesen)
‘munter, lebhaft, wohlauf’,
im militärischen Bereich
‘bereit für den Kriegseinsatz’.
Lat.
mōbilis
‘beweglich’
(aus
*movibilis,
zum Verb
lat.
movēre
‘bewegen’)
wird im 14. Jh. als
mobile
ins
Frz. entlehnt,
wo es das ältere,
regulär entwickelte
frz.
meuble
Adj.
(s.
↗
Möbel)
teilweise verdrängt.
In der die
frz. Aussprache bewahrenden Form
mobil
gelangt das Adjektiv Mitte des 18. Jhs. ins
Dt.
Hier lebt es zunächst in der an die Ausgangsbedeutung
‘beweglich’
anknüpfenden militärischen Verwendung
‘marschbereit, einsatzbereit’
(im
Frz. erst 1835 nachweisbar),
seit der 1. Hälfte des 19. Jhs.
auch in der dem
Frz. fehlenden Bedeutung
‘munter, lebhaft’.
Zu der bereits um 1800 üblichen Fügung
mobil machen
‘die Truppen für den Kriegseinsatz bereitmachen, das Land auf die Anforderungen des Krieges umstellen’
(im 20. Jh. meist
mobilmachen
geschrieben)
bildet die Heeressprache das Substantiv
Mobilmachung
f.
‘Umstellung eines Landes auf den Kriegszustand’
(Anfang 19. Jh.).
Im gleichen Sinne werden daneben
mobilisieren
Vb.
und
Mobilisierung
f.
gebraucht
(beide so seit 1814 belegt
und bis in die 1. Hälfte des 20. Jhs. geläufig;
heute,
auf andere Gebiete übertragen,
allgemein ein Aktivieren, In-Gang-Setzen ausdrückend).
Frz.
mobiliser,
von der 2. Hälfte des 18. Jhs. an als Rechtsterminus
(‘Immobilien in Mobilien umwandeln’)
vorkommend,
steht dagegen erst 1834 für
‘mobilmachen’;
jünger sind auch
frz.
mobilisation
‘Mobilmachung’
(1834)
sowie die dem
Frz. entlehnten Entsprechungen
engl.
to mobilize
(1853),
mobilization
(1866);
vgl. aber vereinzeltes
engl.
mobilification
(1794, nach
dt. Vorbild?).