Modell
n.
‘Vorbild, Muster, Entwurf’
(besonders in der bildenden Kunst,
in der Architektur,
in der Kleidermode),
entlehnt
(um 1600)
aus
ital.
modello
‘Muster’,
das auf
spätlat.
*modellus,
zu
lat.
modulus
‘Maß’,
in der Architektur besonders
‘Maßstab, Grundmaß’,
beruht,
dem Deminutivum zu
lat.
modus
‘Maß, Ziel, Vorschrift, Art und Weise’
(s.
↗
Modus).
Das Substantiv tritt zuerst in der Künstlersprache auf
(z. B. bei oberdeutschen Goldschmieden,
die vielfach nach italienischen Mustern arbeiten).
Es verdrängt altes
Model
m.
n.
‘Muster, Vorlage, Form’,
ahd.
modul
‘Bindeglied im Satz, Konjunktion’
(um 1000),
mhd.
model
‘Maß, Form, Vorbild’,
das unmittelbar aus
lat.
modulus
entlehnt und heute noch
im handwerkssprachlichen Bereich üblich ist.
Ebenfalls auf
lat.
modulus
beruhendes
engl.
model
‘Muster, Vorbild’
entwickelt die Bedeutung
‘Fotomodell, Vorführdame’
und wird in diesem Sinne
(mit
engl. Aussprache)
ins
Dt. übernommen
(Ende 20. Jh.).
Dazu
modeln
Vb.
‘nach einem Muster gestalten, formen’,
dann auch
‘unbedeutende Veränderungen anbringen’,
mhd.
modelen;
heute dafür vielfach
ummodeln
‘umgestalten, verändern’
(18. Jh.).
modellieren
Vb.
‘ein Modell herstellen, etw. formen, plastisch bilden’
(18. Jh.),
ital.
modellare.
Modelleur
m.
‘Kunsthandwerker, Gestalter, Former von Mustern, Modellen’
(19. Jh.),
frz.
modeleur.
Daneben auch
Modellierer
m.
im 19. Jh. mit
dt. Endung zu
modellieren
gebildet.