Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

muffelig

Grammatik Adjektiv · Komparativ: muffeliger · Superlativ: am muffeligsten
Nebenform mufflig · Adjektiv · Komparativ: muffliger · Superlativ: am muffligsten
Aussprache  [ˈmʊfəlɪç] · [ˈmʊflɪç]
Worttrennung muf-fe-lig ● muff-lig
Wortzerlegung Muffel2 -ig, muffeln1 -ig
Rechtschreibregel § 2
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

umgangssprachlich, abwertend mürrisch, unfreundlich, kurz angebunden
Synonym zu muffig¹
Beispiele:
Zwar bin ich ein fröhlicher Mensch, aber das Wetter macht sogar mich muffliger als sonst. [Thüringer Allgemeine, 18.11.2009]
Mitunter entsprechen die Berliner so gar nicht dem Vorurteil, ruppig, rau und muffelig zu sein. [Der Tagesspiegel, 03.01.2015]
Mit Schauspiel und Gesang[…] bringt das Ensemble selbst die muffligsten Zuschauer bei durchaus ernsthaften Themen zum Lachen. [Leipziger Volkszeitung, 10.10.2007]
Manchmal ist der Peter so mufflig, […] dass ich ihm einen Tritt geben könnte. [Thüringer Allgemeine, 19.08.2000]
Welche Frau […] will schon glauben, dass ausgerechnet die muffeligsten Typen heimlich und ganz tief drinnen die allergrößten Romantiker sein können? [Bild, 13.07.2000]
Die Kellnerin ignorierte mich, war muffelig, der Espresso lauwarm und zu teuer. [Rhein-Zeitung, 30.09.1997]

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

muff · mupf · Muff3 · Mupf · muffen2 · müffen2 · mupfen · aufmüpfig · muffeln · Muffel · muff(e)lig
muff, obd. mupf Interjektion des Widerwillens, für einen knurrigen, verdrießlichen Laut, Muff3, Mupf m. ‘Verziehen des Mundes, Hängemaul, dunkler, brummiger Ton’ (15. Jh.), mhd. gemüffe n. ‘verdrießliches Brummen, Maulen’. muffen2, müffen2, mupfen Vb. ‘den Mund (spöttisch) verziehen, murren, brummen’ (15. Jh.), obd. müpfen ‘die Nase rümpfen’, aufmupfen ‘verdrießlich blicken, aufbrausen’, dazu in neuerer Sprache aufmüpfig Adj. ‘aufsässig, widersetzlich’ (20. Jh.). Als Iterativum muffeln Vb. ‘kauend die Lippen bewegen, mürrisch, verdrießlich sein, brummend reden’ (15. Jh.). Muffel m. ‘Mops’ (18. Jh.), ‘verdrießlicher, unfreundlicher, ungesprächiger, mürrischer Mensch’ (19. Jh.). muff(e)lig Adj. ‘mürrisch, maulfaul’ (19. Jh.), älter muffig (18. Jh.), muffisch (16. Jh.). Alle Formen kann man als lautnachahmende Bildungen mit nl. moppen, mopperen ‘brummen, verdrießlich knurren’, engl. (aus dem Nd.?) to mop ‘Grimassen schneiden’ (s. Mops) an eine Schallwurzel ie. *mū̌- ‘einen dumpfen Laut von sich geben (auch mit geschlossenem Mund), undeutlich reden, unartikuliert murmeln, Mund, Maul’ anschließen (s. Maul).
Zitationshilfe
„muffelig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/muffelig#1>.

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muffelig

Grammatik Adjektiv · Komparativ: muffeliger · Superlativ: am muffeligsten, Steigerung selten
Nebenform mufflig · Adjektiv · Komparativ: muffliger · Superlativ: am muffligsten
Aussprache  [ˈmʊfəlɪç] · [ˈmʊflɪç]
Worttrennung muf-fe-lig ● muff-lig
Wortzerlegung muffeln2 -ig
Rechtschreibregel § 2
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

umgangssprachlich, abwertend abgestandenen, modrigen, unangenehmen Geruch verbreitend; faden, abgestandenen, schalen o. ä. Geschmack habend
Synonym zu muffig², miefig
Beispiele:
Die Luft [im Stollen] ist angenehm und überhaupt nicht stickig oder muffelig und die Temperaturen liegen bei gleichbleibenden sechs bis neun Grad. [Leipziger Volkszeitung, 26.08.2008]
[…] über Nacht in Schuhe gelegt, bewirken sie [Zitronenschalen] selbst bei den muffligsten Tretern kleine Wunder, um Schuhgeruch natürlich zu entfernen. [Zitronenschale gegen schlechte Gerüche, 27.09.2020, aufgerufen am 13.10.2021]
Bei fortgeschrittener Reife wird der Riesenbovist innen bräunlich und riecht muffelig und eher unangenehm. [Fränkischer Tag, 14.09.2017]
Ich hatte noch nie eine Zahncreme mit einem derart faden, muffeligen Geschmack. [Feuchtigkeits-Zahnpasta, 21.11.2015, aufgerufen am 01.09.2020]
Macadamiamilch und ich, wir stehen auf absolutem Kriegsfuß. […] Zumindest die Sorte, die ich probierte […][,] schmeckte muffeliger als eine alte Socke. [5 Alternativen zu Kuhmilch, 19.02.2015, aufgerufen am 29.11.2020]
Gläser sollten […] nicht auf dem Kopf in den Schrank gestellt werden – die im Kelch gefangene Luft wird mufflig. [Luzerner Zeitung, 17.12.2016]
übertragenEr vermacht ihr Geld und eine Anleitung, wie sie endlich ihr Leben in den Griff bekommen soll und aus der muffeligen (= provinziell, rückständig, langweilig) Kleinstadt, in der sie lebt, herauskommen kann. [»Ein ganzes halbes Jahr«, 23.06.2016, aufgerufen am 01.09.2020]

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Zitationshilfe
„muffelig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/muffelig#2>.

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