umgangssprachlich ⟨etw. mufft (nach etw.)⟩, ⟨es mufft (irgendwo) (nach etw.)⟩dumpf, modrig, schimmelig riechen
Beispiele:
Es mufft im Eingangsbereich, in den Zimmern
der Beamten und auch in die vierten Etage zieht der unfeine Duft, also
dorthin, wo der Minister sein Büro hat […]. [Süddeutsche Zeitung, 25.09.2008]
Es muffte, als ob seit der Zarenzeit niemand
mehr gelüftet hätte. [Die Welt, 06.05.2017]
Wer einmal im Winter die kuschelig‑weichen Langarm‑T‑Shirts aus
wärmender Heattech‑Faser unterm Pullover getragen hat, wird seine Meinung
über Polyester revidieren. Weder mufft der Stoff,
verfärbt sich unter den Armen oder verliert die Form. [Die Welt, 18.01.2014]
Aus den frühen Visionen einer von Echsen bevölkerten, düsteren
Urzeit, die immer ein wenig nach Sumpf und Schwefel
muffte, ist das bunte Bild einer Zeit geworden,
in der exotische, vermutlich nicht weniger farbenfrohe Wesen lebten, als
dies heute der Fall ist. [Der Spiegel, 21.08.2013 (online)]
übertragenDiese ganzen Sexismus‑Vorwürfe, mit denen wir heute konfrontiert
werden, sind in der Masse so konstruiert und aus der Luft geholt, dass es
nur noch prüde, verklemmt und nach bigottem Mittelalter
mufft. [Süddeutsche Zeitung, 26.01.2013]
Im inneren Netzwerk [einer Perücke]
sammeln sich Schuppen, Schweiß und Fett. Wenn es anfängt zu
muffen, hilft nur eine Spezialreinigung. [Der Spiegel, 23.11.1987]