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munkeln

Grammatik Verb
Aussprache 
Worttrennung mun-keln
Wortbildung  mit ›munkeln‹ als Erstglied: Munkelei  ·  mit ›munkeln‹ als Letztglied: Gemunkel
Mehrwortausdrücke  im Dunkeln ist gut munkeln
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich einander heimlich etw. zuflüstern, zuraunen
Beispiele:
sie steckten die Köpfe zusammen und munkelten miteinander darüber
es munkelt im Dorf (= es wird heimlich erzählt)
man munkelt so allerhand
alle Welt munkelt davon, von dieser Sache
er ahnt nicht, was alles über ihn gemunkelt wird
haben Sie denn nicht munkeln hören?
scherzhaft, sprichwörtlichim Dunkeln ist gut munkeln
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

munkeln Vb. ‘leise, heimlich reden, gerüchtweise verbreiten’. Im 16. Jh. geht mnd. munkelen ‘etw. heimlich treiben und besprechen’ in die Allgemeinsprache über. Das Verb steht als Iterativbildung neben lautmalendem frühnhd. munken ‘undeutlich reden, murren, brummen’, wie nl. monkelen ‘murmeln, das Gesicht verziehen’ neben mnl. moncken ‘maulen, brummen’. Vgl. im Dunkeln ist gut munkeln ‘heimlich tun und reden’ (zwischen Verliebten), älter im tunkeln munkeln ‘leise reden, murmeln’ (Luther); allerlei munkeln hören ‘vielerlei gerücht- oder andeutungsweise heimlich reden hören’ (17. Jh.).

Thesaurus

Synonymgruppe
(die) Stimme dämpfen · (jemandem etwas) ins Ohr sagen · (jemandem etwas) zuflüstern · (jemandem etwas) zuraunen · hauchen · hinter vorgehaltener Hand (zuflüstern o.ä.) · leise sprechen · mit tonloser Stimme (sagen o.ä.) · munkeln · murmeln · raunen · säuseln · tonlos (sprechen o.ä.) · tuscheln · wispern · zischeln  ●  (jemandem etwas) ins Ohr hauchen auch ironisch, fig. · flüstern Hauptform
Oberbegriffe
Assoziationen
Synonymgruppe
(etwas) gerüchteweise verbreiten · Gerüchte in Umlauf setzen · Gerüchte verbreiten · kolportieren · munkeln
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›munkeln‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›munkeln‹.

Verwendungsbeispiele für ›munkeln‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Keiner munkelte, dass einem anderen so etwas passiert sein könnte. [Die Zeit, 05.04.2010, Nr. 14]
Aber man munkelt bereits etwas von einem Hotel unter französischer Leitung, das da gebaut werden soll. [Die Zeit, 29.11.1985, Nr. 49]
Gemunkelt wird von 9000 bis 10000 Mark, je nach Ausstattung. [Die Zeit, 22.11.1974, Nr. 48]
Gemunkelt wurde, dass beide Gebäude durch einen unterirdischen Gang verbunden sind. [Süddeutsche Zeitung, 05.04.2003]
Mit einem Bayern könne man eben keine Wahl gewinnen, munkelte man, hinter vorgehaltener Hand wohlgemerkt. [Süddeutsche Zeitung, 12.10.2002]
Zitationshilfe
„munkeln“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/munkeln>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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