Musik
f.
‘Tonkunst, Gesamtheit der Tondichtungen (eines Volkes, einer Zeit), Wiedergabe, Darbietung einer Tondichtung’,
Übernahme von
lat.
(ars) mūsica,
aus
griech.
mūsikḗ (téchnē)
(
μουσικὴ τέχνη)
‘Musenkunst, Musik’
(im Sinne der Antike auch Dichtkunst und Geistesbildung umfassend),
dem substantivierten Fem. des Adjektivs
lat.
mūsicus,
griech.
mūsikós
(
μουσικός)
‘zu den Musenkünsten (Dichtkunst und Musik) gehörig, ihren Regeln folgend’,
Ableitung von
griech.
Mū́sa
(
Μοῦσα)
‘die die Künste, besonders Gesang und Dichtkunst, beschirmende Göttin’
(s.
↗
Muse).
Das
lat. Wort wird,
auf die Tonkunst bezogen,
zum ersten Mal im 9. Jh.
in einen
ahd. Text aufgenommen
(
musica,
Otfrid);
dann folgt als Entlehnung aus dem
Lat.
mhd.
mūseke,
mūsic,
frühnhd.
Music
(16. Jh.).
Unter Einfluß von gleichbed.
frz.
musique
setzt sich die Schreibung
Musik
(17. Jh.)
und Betonung auf der Endsilbe durch.
musikalisch
Adj.
‘die Musik betreffend, nach ihren Regeln gestaltet, musikbegabt, klangvoll’
(Anfang 16. Jh.),
aus
mlat.
musicalis.
Musikant
m.
‘Spielmann, wer zur Unterhaltung und zum Tanz aufspielt’
(2. Hälfte 16. Jh.),
zu
lat.
mūsicāns
(Genitiv
mūsicantis),
Part. Präs. von
lat.
mūsicāre
(s. unten),
heute oft geringschätzig.
Musikus
m.
‘Musik Ausübender’
(um 1500),
früher der gewähltere Ausdruck gegenüber
Musiker
(
Adelung),
heute nur noch scherzhaft,
lat.
mūsicus
‘Tonsetzer, Tonkünstler’,
Substantivierung des Adjektivs
lat.
mūsicus
(s. oben);
die heute übliche Berufsbezeichnung ist die eingedeutschte Form
Musiker
m.
(Ende 18. Jh.).
musizieren
Vb.
‘Musik machen, ein Instrument, ein Tonstück spielen’
(Mitte 16. Jh.),
aus
lat.
mūsicāre
‘musikalisch, melodisch einrichten’.
Musical
n.
‘modernes Musiktheater, heiteres musikalisches Singspiel’,
Übernahme (Mitte 20. Jh.) von
amerik.-engl.
musical,
substantivierte Kurzform von
engl.
musical comedy.