nähen
Vb.
‘(Stoff)teile mit Stichen verbinden, schneidern’,
ahd.
nāen
(9. Jh.),
mhd.
næjen,
næn,
nægen,
næwen,
mnd.
neyen,
mnl.
naeyen,
nl.
naaien
(
germ.
*nējan)
führen mit verwandten Wörtern wie
griech.
nḗn
(
νῆν,
aus
*ονηιειν)
‘spinnen’,
nḗma
(
νῆμα)
‘Gespinst, Faden’,
lat.
nēre
‘spinnen’,
nēmen
‘Gespinst, Gewebe’,
(ablautend)
kymr.
nyddu
‘spinnen’,
lit.
nýtis
‘Weberkamm’,
russ.
nit’
(
нить)
‘Faden’,
(mit anlautendem
s-)
mir.
snīm
‘das Spinnen’,
air.
snāth(e)
‘Faden’
auf die Wurzelformen
ie.
*(s)nē-,
*(s)nēi-
‘Fäden zusammendrehen, mit dem Faden hantieren, weben, spinnen, nähen’.
Das innerhalb des
Germ. nur im
Dt.
und
Nl. bezeugte Verb muß,
wie die Ableitung
↗
Nadel
(s. d.)
zeigt,
ursprünglich weiter verbreitet gewesen sein.
Auf die dentale Wurzelerweiterung
ie.
*ned-
gehen
↗
Nessel,
↗
nesteln
und
↗
Netz
(s. d.)
zurück.
Naht
f.
‘Stofflinie, an der etw. zusammengenäht ist’,
ahd.
nāt
(11. Jh.),
mhd.
mnd.
nāt,
mnl.
naet,
nl.
naad,
ti-Abstraktum
zum Verb.
Vielfach übertragen auf Nahtähnliches,
bereits
mhd.
‘Verbindungsstelle der (Schädel)knochen’
(14. Jh.),
‘Verbindung zusammengelöteter oder -geschweißter Metallteile’
(18. Jh.),
vgl.
Schweißnaht.
Näherin
f.
‘mit Nadel und Faden Nähende’,
frühnhd.
naegerinne,
neierin
(15./16. Jh.);
voraus geht das zu den alten Formen von
Naht
gebildete Nomen agentis
ahd.
nātāri,
nāteri
(11. Jh.),
mhd.
nātære
‘Näher, Schneider’,
wozu
mhd.
nātærinne,
næterīn
f.,
nhd.
(älter)
Nähterin.
Nähmaschine
f.
(Mitte 19. Jh.),
Übersetzung von
engl.
sewing-machine.