nacheifern
GrammatikVerb · eifert nach, eiferte nach, hat nachgeeifert
Aussprache
Worttrennung nach-ei-fern
Wortbildung
mit ›nacheifern‹ als Erstglied:
Nacheiferung
·
mit ›nacheifern‹ als Grundform:
Nacheifern
eWDG
Bedeutung
einem Vorbild gleichzukommen suchen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Eifer · eifrig · eifern · sich ereifern · nacheifern · wetteifern · Eifersucht · eifersüchtig
Eifer m. ‘ernsthaftes Bemühen, leidenschaftliches Verfolgen eines Zieles’ gehört zu einer im Obd. seit Mitte des 14. Jhs. nachzuweisenden Wortfamilie (am frühesten bezeugt ist Eiferer m. ‘wer eifersüchtig ist’, mhd. eifrær), deren etymologische Herleitung unbekannt ist; gewöhnlich wird Zusammenhang mit dem dazu im Ablautverhältnis stehenden Adjektiv ahd. eibar, eivar ‘scharf, bitter, widerwärtig, heftig’ (8. Jh., wovon ahd. eivar n. ‘Bitteres, Erbitterung’, eivarī f. ‘Bitterkeit, Erbitterung’, beide um 1000), aengl. āfor ‘bitter, herb, heftig’ (zu ie. *ā̌i- ‘brennen, leuchten’?) angenommen; vgl. in jüngerer Zeit noch nsächs. und fachsprachlich eifer ‘bitter, scharf’. Das Substantiv Eifer, zuerst in der 2. Hälfte des 15. Jhs. für ‘Eifersucht’ (zu eifern als postverbale Ableitung?), findet durch Luthers Bibelübersetzung Eingang in die nhd. Literatursprache. Luther verwendet es mit der Bedeutung ‘aus Sorge und liebevoller Anteilnahme erwachsende zornige Erregung’ zur Wiedergabe von griech.-lat. zēlus und begründet diese Entscheidung ausdrücklich. Hieraus geht der heutige Gebrauch hervor, während der ursprüngliche Sinn ‘Eifersucht’ im 18. Jh. zurücktritt. – eifrig Adj. ‘mit Eifer tätig, emsig’ (15. Jh., anfangs und vereinzelt bis ins 17. Jh. in der Bedeutung ‘eifersüchtig’), im Frühnhd. meist eiferig neben Bildungen wie eiferisch, eifericht. eifern Vb. ‘heftig und mit blinder Leidenschaft für oder gegen etw. sprechen’ (frühnhd. ‘eifersüchtig sein’, Anfang 15. Jh.); im Unterschied zu Eifer (s. oben) behält eifern seinen tadelnden Beiklang, ebenso das jetzt geläufigere Verb sich ereifern ‘in Eifer geraten, sich erregen’ (17. Jh.); dagegen folgen die Verben nacheifern ‘einem Vorbild gleichzukommen suchen’ (16. Jh.) und wetteifern ‘jmdn. an Eifer überbieten wollen’ (17. Jh., aus um die Wette eifern) der semantischen Entwicklung des Substantivs. Eifersucht f. ‘Angst vor Zurücksetzung in der Liebe’, dann auch allgemeiner ‘Streben nach Alleinbesitz, Argwohn’; die Zusammensetzung (zum zweiten Glied s. Sucht) tritt im 16. Jh. an die Stelle von Eifer nach dessen Bedeutungswandel (s. oben); dazu eifersüchtig Adj. (17. Jh.) für älteres eifrig (s. oben).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(es jemandem) gleichtun ·
(es jemandem) nachtun ·
(jemandem) nacheifern ·
(mit jemandem) gleichziehen ●
(jemandem) nachstreben geh.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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(es jemandem) gleichtun ·
(jemandem) nacheifern ·
(jemanden) als Vorbild nehmen ·
(sich jemanden) zum Beispiel nehmen ·
(sich jemanden) zum Vorbild nehmen ·
(sich) (ein) Beispiel nehmen an ·
aufblicken (zu jemandem) ●
in jemandes Fußstapfen treten fig. ·
(es jemandem) nachtun geh. ·
(sich) eine Scheibe abschneiden (von) ugs., fig. ·
Maß nehmen (an) geh.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›nacheifern‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›nacheifern‹.
Verwendungsbeispiele für ›nacheifern‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Er warnt die jemenitischen Frauen davor, ihren westlichen Schwestern nachzueifern.
[Die Zeit, 14.01.2002, Nr. 02]
Der Komponist eiferte hier den Vorbildern des Verismo nach und drang damit ins internationale Repertoire ein.
[Fath, Rolf: Werke – G. In: Reclams Opernlexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1998], S. 6173]
Und wenn Anja zu ihrem Geburtstag ihre Kindergesellschaft eingeladen hat, wird sie dem Vorbild der Erwachsenen nacheifern.
[Ichenhäuser, Ernst Z.: Erziehung zum guten Benehmen, Berlin: Volk u. Wissen 1983, S. 1]
Sie haben es aufgegeben, dem Ideal einer Einheit nachzueifern, die in Wirklichkeit niemals existiert hat.
[Die Zeit, 10.03.1967, Nr. 10]
Da Beatriz sich befleißigte, Laura auch in Kleinigkeiten nachzueifern, erkannte Wesselin sie bald als Ersatzmutter an.
[Morgner, Irmtraud: Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura, Berlin: Aufbau-Verl. 1974, S. 952]
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