nach Adv. Präp. (mit Dativ), zur Bezeichnung einer Richtung und eines räumlichen oder zeitlichen Nacheinanders.
Ahd. nāh Adv. ‘nahe, beinahe, danach’, Präp. ‘nahe, bei, hinter, gemäß’ (8. Jh.),
mhd. nā(ch),
mnd. mnl. nā,
nl. na,
aengl. nēah,
afries. nēi,
nī,
got. nēƕa (
germ. *nēhwa-) gehört zu dem unter
nahe (s. d.) behandelten Adjektiv und ist von diesem zunächst auch in der Bedeutung nicht zu trennen. Auszugehen ist von adverbiellem Gebrauch bei Verben der Bewegung ‘in die Nähe von etw.’, woraus sich ‘auf etw. zu’ bzw. (bei beweglichem Ziel) ‘hinterher’ entwickelt; in der Übertragung auf Zeitliches steht
nach als Gegenwort zu
vor. Oft in Präfixverben (
nachfahren,
-kommen) und in festen Verbindungen (
nach wie vor ‘noch immer’,
nach und nach ‘allmählich’). –
nachahmen Vb. ‘nachmachen, imitieren, zu kopieren suchen’ (16. Jh.), eigentlich ‘nachmessen’, zu
mhd. āmen ‘visieren, eichen’, abgeleitet von
mhd. āme, (
md.)
ōme ‘(Flüssigkeits)maß’,
nhd. (heute unüblich)
Ohm2 (s. d.), entlehnt aus
mlat. ama ‘(Wein)maß, Faß’,
lat. ama,
hama ‘Feuereimer’,
griech. ámē (
ἄμη) ‘Schaufel, Eimer’.
nachdem Konj. Adv. ‘später als, nach dieser Zeit’,
frühnhd. noch mit Getrenntschreibung
nach dem (15. Jh.); statt des Dativs steht in älterer Sprache der Instrumental
ahd. nāh diu ‘so wie, nachdem, dementsprechend, wonach’.
nacheinander Adv. ‘einer nach dem andern, hintereinander’ (15. Jh.).
nachgerade Adv. ‘allmählich, schließlich, direkt, geradezu’, im 17. Jh. aus dem
Nd. ins
Hd. aufgenommen, vgl.
mnd. nāgerāde, auch
nārāde ‘allmählich’, dieses aus
mnd. nā und vielleicht
mnd. rāt ‘Reihe, Reihenfolge, Ordnung’ (vgl.
anord. rǫð ‘Reihe’), also eigentlich ‘nach der Reihe’ und daher ‘allmählich’.
nachhaltig Adj. ‘lange nachwirkend, ausdauernd’ (18. Jh.), zu
nachhalten ‘anhaltend wirken, von längerer Dauer sein’ (18. Jh.), älter ‘nachfolgen, nachstellen, nachträglich vorhalten’ (16. Jh.), und veraltetem
Nachhalt ‘Rückhalt, Reserve’ (18. Jh.).
Nachnahme f. ‘im Frachtbrief vermerkte Auslagen und Spesen, die der Empfänger nachträglich zu zahlen hat’ (1. Hälfte 19. Jh.), danach im Postwesen (1870) ‘Erhebung einer Geldsumme (Rechnungsbetrag, Gebühr) bei Aushändigung einer Postsendung’ (anstelle von
frz. remboursement); zu
nachnehmen ‘nachträglich nehmen’.
Nachricht f. ‘Mitteilung’ (um 1600), älteres, vom 16. bis 18. Jh. bezeugtes
Nachrichtung ‘wonach man sich zu richten hat, Anweisung’ allmählich verdrängend.
Nachrichten Plur. ‘(über Rundfunk, Fernsehen gesendete) aktuelle, besonders politische Meldungen’ (20. Jh.).
Nachruf m. ‘Würdigung eines Verstorbenen, Nekrolog’ (19. Jh.); zuvor von
Zesen 1648 als Verdeutschung für
Echo empfohlen.
Nachtisch m. ‘Nachspeise’ (16. Jh.).
Nachtrag m. ‘Zusatz, Ergänzung’ (18. Jh.).
Nachwelt f. ‘kommende Generationen’ (17. Jh.)
Nachwort n. ‘Schlußwort mit Erläuterungen für ein Buch’ (19. Jh.),
frühnhd. auch ‘nachträglich hinzugefügtes Wort, Nachrede’,
mhd. nāchwort ‘nachträglich geltend gemachte Forderung’ (14. Jh.).