eine bestimmte Stelle in einem Text, Nachschlagewerk suchen und nachlesen
nachschlagen
Grammatik Verb
Aussprache
Worttrennung nach-schla-gen
Wortbildung
mit ›nachschlagen‹ als Erstglied:
Nachschlagewerk
·
mit ›nachschlagen‹ als Grundform:
Nachschlag
Bedeutungsübersicht
- 1. eine bestimmte Stelle in einem Text, Nachschlagewerk suchen und nachlesen
- 2. [umgangssprachlich] Synonym zu nacharten
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
umgangssprachlich Synonym zu nacharten
Beispiel:
der Junge schlägt ganz dem Großvater nach
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1. |
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
schlagen · Schläger · Schlägerei · abschlagen · abschlägig · Abschlag(s)zahlung · anschlagen · veranschlagen · Anschlag · Voranschlag · aufschlagen · Aufschlag · ausschlagen · Ausschlag · beschlagen1 · beschlagen2 · Beschlag · einschlagen · einschlägig · entschlagen · nachschlagen · überschlagen · umschlagen · Umschlag · unterschlagen · verschlagen · verschlagen · Verschlag · vorschlagen · Vorschlag · schlagfertig · Schlaglicht · Schlagschatten · Schlagseite · Schlagwort · Schlagzeile · Schlagzeug · Schlager
schlagen
Vb.
‘hauen, prügeln, töten, einen Gegner überwinden, besiegen, mit einer heftigen, gezielten Bewegung geräuschvoll einen Gegenstand treffen, sich in einer bestimmten Richtung entwickeln, nach jmdm. geraten’,
ahd.
slahan
(8. Jh.),
mhd.
slahen,
slān,
asächs.
slahan,
mnd.
slān,
mnl.
slaen,
nl.
slaan,
afries.
sla,
aengl.
slēan,
anord.
slā,
schwed.
slå,
got.
slahan
(germ.
*slahan).
Auf grammatischem Wechsel zwischen
h
und
g
beruhen Präteritalformen wie
ahd.
sluog,
asächs.
aengl.
slōg,
denen im Nhd. die Präsensformen
und der Infinitiv angeglichen werden;
s. auch
Schlag,
Schlegel
neben
Schlacht
und
Geschlecht.
Außergerm. Vergleichsmöglichkeiten
bietet lediglich das Kelt. mit
mir.
slacc
‘Schwert’,
ir.
slacaire
‘Schläger’,
mir.
slachta
‘geschlagen’,
ir.
slacht
‘gute Erscheinung, von gutem Schlag’,
gäl.
slachdaim
‘schlage mit dem Hammer’,
so daß eine Wurzel
ie.
*slak-
‘schlagen, hämmern’
angesetzt werden kann.
Schläger
m.
‘wer schlägt, wer jmdn. tötet’,
ahd.
irslahāri
(8. Jh.),
mhd.
slaher,
frühnhd.
totslaher,
-slager,
-sleger
(15. Jh.);
auch
‘Raufbold’
(seit 17. Jh.).
Schlägerei
f.
‘Prügelei’
(wohl 15. Jh.),
‘Duell’
(17. Jh.).
abschlagen
Vb.
‘mit einem Hieb loslösen, lostrennen, abwehren, ablehnen’,
ahd.
abaslahan
‘abhauen, abschneiden’
(10. Jh.),
mhd.
abeslahen,
auch
‘abschlachten, in Abzug bringen, vergüten, zurückweisen’;
abschlägig
Adj.
‘ablehnend’
(15. Jh.);
Abschlag(s)zahlung
f.
‘erster Teil einer abzugeltenden Summe, Teilzahlung’
(18. Jh.).
anschlagen
Vb.
‘anstoßen, mit Nägeln anhängen, gut wirken, bellen’,
ahd.
anaslahan
(10. Jh.),
mhd.
aneslahen
‘an jmdn. oder etw. schlagen, anstoßen, mit Schlägen angreifen, durch Schlagen befestigen, rauben, anstiften, berechnen’;
veranschlagen
Vb.
‘taxieren’
(19. Jh.);
Anschlag
m.
‘Bekanntmachung, auf etw. zielender Gedanke, Plan, Vorhaben, Vorbereitung des Schützen zum Abschießen’,
auch
(seit 15. Jh.)
‘Attentat’,
ahd.
anaslag
‘Hieb, Stoß, Schlag’
(11. Jh.),
spätmhd.
aneslac,
auch
‘Berechnung’;
Voranschlag
m.
‘vorläufige Kostenberechnung’
(18. Jh.).
aufschlagen
Vb.
‘(durch Schlagen) öffnen, aufprallen, auftreffen, einen Preis erhöhen, etw. aufstellen, errichten’,
ahd.
ūfslahan
‘an etw. schlagen’
(um 900),
mhd.
ūfslahen,
auch
‘errichten, aufschieben, verzögern, anzünden, durch Schlagen öffnen, vorenthalten, den Lohn, Preis erhöhen, im Preis steigen, verzichten’;
Aufschlag
m.
‘Aufprall, Verteuerung eines Preises, umgeschlagener Teil an Kleidungsstücken’,
mhd.
ūfslac,
auch
‘Aufschub, Verlängerung der Frist, Waffenstillstand’.
ausschlagen
Vb.
‘Knospen treiben, grün werden, um sich schlagen, durch Schlagen zerstören, mit etw. bedecken, ablehnen’,
ahd.
ūʒslahan
‘herausbrechen, durch Schlagen zerstören’
(9. Jh.),
mhd.
ūʒslahen
‘herausschlagen, umhauen, ablehnen, zurückschlagen, ausweisen, verjagen, verbannen, freilassen, zerstören, errichten, nach auswärts schlagen, fliehen’;
Ausschlag
m.
‘Austrieb der Schweine in die Eichelmast, Herabsinken des Waagebalkens nach der schweren Seite’
(15. Jh.),
daher
den Ausschlag geben
‘entscheidend sein’
(16. Jh.),
‘Entscheidung, Ergebnis, Erfolg, Ausgang’
(16. Jh.),
medizinisch
‘Hautschorf, Erkrankung der Haut’
(17. Jh.),
‘Trieb, Sproß’
(18. Jh.).
beschlagen1
Vb.
‘(durch Schlagen) mit etw. versehen, sich überziehen, anlaufen’,
ahd.
bislahan
‘behauen, tüchtig schlagen, fest-, niederschlagen’
(8. Jh.),
mhd.
beslahen
‘auf etw. schlagen, schlagend bedecken, mit Beschlag belegen, schlagend auf, an etw. befestigen, umschlagen, umschließen’;
ein Pferd beschlagen
‘mit Hufeisen versehen’;
beschlagen2
Part.adj.
‘gut versehen sein, bewandert in einer Sache, voller Kenntnisse’
(16. Jh.),
eigentlich
‘durch (Metall)beschlag fest und dauerhaft’;
Beschlag
m.
‘Metallstück als Schutz oder Verzierung, Überzug, Hauch’
(15. Jh.),
in Beschlag nehmen
(17. Jh.),
Beschlag auf etw. legen
(18. Jh.),
mit Beschlag belegen
(19. Jh.)
‘etw. oder jmdn. für sich beanspruchen’.
einschlagen
Vb.
‘hineinschlagen, durch Schlagen zertrümmern, einwickeln, sich in eine bestimmte Richtung erfolgreich entwickeln, gedeihen’
(15. Jh.);
einschlägig
Adj.
‘in Betracht kommend’
(Ende 18. Jh.).
entschlagen
Vb.
‘(sich von einer Sache) frei-, losmachen, verzichten’,
mhd.
entslahen
‘freimachen, aufheben’.
nachschlagen
Vb.
‘ähnlich werden, nacharten’
(16. Jh.;
vgl.
mhd.
slahen nāch),
‘in einem Buche suchen und nachlesen’
(17. Jh.).
überschlagen
Vb.
‘ungefähr berechnen, übereinanderlegen (die Beine)’,
reflexiv
‘sich überkugeln’,
ahd.
ubarslahan
‘herausgehen, sich entfernen, vorzüglich sein, übertreffen’
(um 1000),
mhd.
überslahen
‘schlagend überziehen, beschlagen, überwältigen, besiegen, in Kürze sagen, erzählen, auslassen, ungefähr berechnen, schätzen, überlegen’.
umschlagen
Vb.
‘umlegen, umbiegen, zu Boden schlagen, ringsum bedecken, sich ändern (vom Wetter)’,
mhd.
umbeslahen
‘umgeben, -fassen, -zingeln, niederschlagen, Umschweife machen, sich verbreiten’;
Umschlag
m.
‘Hülle, Umhüllung, Änderung, umgeschlagener Rand’,
auch (seit 17. Jh.) als medizinische Heilpackung,
kaufmännisch
‘Umsatz, Vertrieb von Waren’
(16. Jh.,
nach
mnd.
ummeslach),
mhd.
umbeslac
‘Umhüllung, Wendung, Umkehr, Ausflucht’.
unterschlagen
Vb.
‘unrechtmäßig zurückbehalten, veruntreuen, verheimlichen’,
mhd.
underslahen
‘beiseite legen, abseits setzen, verbergen, aufgeben, niederschlagen, unterdrücken, überwinden, übertreffen’.
verschlagen
Vb.
‘mit Brettern abteilen, schließen, versehentlich umblättern, durch widrige Umstände an einen ungewollten Ort gelangen (lassen)’,
ahd.
firslahan
‘erschlagen, töten, verschließen’
(8. Jh.),
mhd.
verslahen
‘zerschlagen, verwunden, töten, abhauen, auseinanderschlagen, vertreiben, zurückweisen, wegnehmen, beschmutzen, durch Verschlag absperren’,
reflexiv
‘sich verstecken, beschmutzen, entfernen’;
verschlagen
Part.adj.
‘listig, undurchsichtig, durchtrieben’
(15. Jh.),
eigentlich
‘seine Pläne nicht bekanntgebend, versteckend, zurückhaltend’;
Verschlag
m.
‘durch Bretter(wände) abgetrennter Raum, abtrennende Bretterwand’
(18. Jh.).
vorschlagen
Vb.
‘einen Plan vorlegen, einen Rat geben und zur Erwägung anbieten’,
ahd.
furislahan
‘vorher-, vorwegnehmen’
(8. Jh.),
mhd.
vürslahen
‘treiben, im Übergewicht sein, veranschlagen, rechnen’;
Vorschlag
m.
‘zu erwägender Rat, Plan, Lehrsatz’
(16. Jh.),
mhd.
vürslac
‘erster Schlag, Befestigung, einschließende Belagerung, Berechnung als Vorlage’.
schlagfertig
Adj.
‘bereit zum Losschlagen’
(18. Jh.),
‘um keine Antwort verlegen, witzig’
(19. Jh.).
Schlaglicht
n.
‘heller Lichtstrahl zum Hervorheben eines einzelnen Gegenstandes’
(18. Jh.),
häufig in der Malerei.
Schlagschatten
m.
‘von einer Person oder einem Gegenstand geworfener, scharf umrissener Schatten’
(18. Jh.).
Schlagseite
f.
‘Schräglage (eines Schiffs)’
(17. Jh.).
Schlagwort
n.
‘(schmerzlich) treffendes Wort, prägnanter Ausdruck zur Kennzeichnung einer Zeiterscheinung, Bühnenstichwort’
(18. Jh.),
im Bibliothekswesen
‘Stichwort, Kennwort’.
Schlagzeile
f.
‘hervorgehobene, deutlich gemachte Überschrift’
(um 1880).
Schlagzeug
n.
‘Ensemble von Schlaginstrumenten’
(20. Jh.);
zuvor
‘Geräte zum Einschlagen bzw. zum Beschlagen von Bauteilen’
(16. Jh.).
Schlager
m.
‘aktuelle, beim Publikum ein- bzw. durchschlagende Musiknummer’,
aufgekommen (1881) als Ausdruck der Musikkritik,
durch die Tagespresse verbreitet;
dann auf andere besonders aktuelle und wirkungsvolle Erscheinungen
(Buch, Theaterstück, eine reißend abgehende Ware)
übertragen.
Thesaurus
Synonymgruppe
Synonymgruppe
aufspüren
·
ausforschen
·
auskundschaften
·
ausspähen
·
durchstöbern
·
nachschlagen
·
nachspüren
·
recherchieren
·
suchen
Synonymgruppe
(jemandem) ähneln (in)
·
(nach jemandem) geraten
·
(nach jemandem) schlagen
●
(etwas) von jemandem haben
ugs.
·
(ganz) nach jemandem kommen
ugs.
·
(jemandem) nacharten
geh.
·
(jemandem) nachgeraten
geh.
·
(jemandem) nachschlagen
geh.
·
(nach jemandem) arten
geh.
·
Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum.
ugs., ironisch
·
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
ugs., Sprichwort
·
Wie der Vater, so der Sohn.
ugs., Sprichwort
·
ganz der Papa
ugs.
·
ganz der Vater (sein)
ugs.
·
ganz die Mama
ugs.
·
ganz die Mutter (sein)
ugs.
·
viel von jemandem haben
ugs.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›nachschlagen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›nachschlagen‹.
Verwendungsbeispiele für ›nachschlagen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Und wer schließlich weiß, wo das steht, was er nicht weiß, kann es nachschlagen.
[C't, 1997, Nr. 1]
Da stehe ich sogar nachts auf und schlage etwas nach.
[Die Zeit, 07.10.2013, Nr. 40]
Wenn ich früher etwas nicht wußte, habe ich es nachgeschlagen.
[Die Zeit, 18.03.2013, Nr. 11]
Wenn es um Macht geht, lohnt es sich, bei den Kommunisten nachzuschlagen.
[Die Zeit, 20.06.2011, Nr. 25]
Was dieser sachgemäße Waffengebrauch sein mußte, erkennen wir, wenn wir die naturwissenschaftlichen Werke nachschlagen, wo sie charakterisiert werden.
[Delbrück, Hans: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte - Erster Teil: Das Altertum, Berlin: Directmedia Publ. 2002 [1920], S. 6328]
Zitationshilfe
„nachschlagen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/nachschlagen>.
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