Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

namentlich

Grammatik Adjektiv
Aussprache 
Worttrennung na-ment-lich

Bedeutungsübersicht+

  1. 1. mit Nennung des Namens
  2. 2. besonders, vor allem
eWDG

Bedeutungen

1.
mit Nennung des Namens
Beispiele:
eine namentliche Abstimmung
jmdn. namentlich anprangern
die Anwesenden, alle Mitarbeiter wurden namentlich aufgeführt
er wurde im Protokoll namentlich genannt
Ich hatte noch keine namentliche Liste meines Zuges [ RennKrieg282]
2.
besonders, vor allem
Grammatik: adverbiell
Beispiele:
überall, namentlich aber im Gebirge, lag viel Schnee
namentlich die Tiere hatten unter dem strengen Frost zu leiden
im Sommer, namentlich zur Badezeit, ist hier großer Betrieb
Aus der unbedingten Unterwerfung unter den Papst gewann er aber nicht nur moralische, sondern auch und namentlich ökonomische Macht [ MehringLessing-Legende109]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Name · namhaft · namentlich · nämlich · Namenstag · Namensvetter
Name m. ‘Benennung, Bezeichnung, Eigenname, Ansehen’, ahd. namo (8. Jh.; Genitiv namen), mhd. nam(e), asächs. namo, mnd. mnl. nāme, nl. naam, afries. aengl. nama, engl. name, (mit ursprünglich neutralem Genus) got. namō, germ. *naman-, (und mit veränderter Stammbildung) anord. nafn (aus *namn-), schwed. namn. Außergerm. vergleichbar sind aind. nā́ma, lat. nōmen, griech. ónoma (ὄνομα), aslaw. imę, russ. ímja (имя), air. ainmm. Als Ansatz läßt sich erschließen ie. *en(o)men-, *nomen- ‘Name’, das in den Einzelsprachen in unterschiedlichen Ablautformen vorliegt. S. auch nennen. – namhaft Adj. ‘bekannt, berühmt, nennenswert’, ahd. namahaft (8. Jh.), mhd. namhaft. namentlich Adj. heute Adv. ‘besonders erwähnenswert, vornehmlich’, eigentlich ‘(mit Namen) benannt’ (vgl. noch namentliche Abstimmung, namentlich nennen); mit unorganischem t gebildet (15. Jh.) nach mhd. name(n)lich; daneben die umgelautete Form nämlich Adj. in der nämliche ‘eben derselbe’ (heute unüblich), mhd. dirre nemelīche; in älterer Sprache auch ‘namentlich angegeben, ausdrücklich’, vgl. auff einem nähmlichen tag (16. Jh.), ahd. neminlīh (10. Jh.), namalīh (um 1000), mhd. name-, nemelich ‘namentlich benannt, bekannt, bedeutend’. Gebräuchlicher ist heute adverbieller Gebrauch im Sinne von ‘genauer gesagt, das heißt’, vgl. ahd. namalīhho ‘dem Namen nach’ (10. Jh.), mhd. nam(en)-, nem(e)līche ‘mit namentlicher, ausdrücklicher Hervorhebung, vorzugsweise’. Namenstag m. ‘Kalendertag des Heiligen, dessen Namen man trägt’ (17. Jh.). Namensvetter m. ‘wer den gleichen Namen trägt’ (18. Jh.).

Thesaurus

Synonymgruppe
besonders · im Besonderen · im Speziellen · insbesondere · namentlich · speziell  ●  gerade  ugs. · in Sonderheit  geh., veraltet
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›namentlich‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›namentlich‹.

Verwendungsbeispiele für ›namentlich‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Zahl der Toten ist laut einer namentlichen Zählung durch das Syrische Büro für Menschenrechte auf über 718 gestiegen. [Die Zeit, 27.02.2012, Nr. 09]
Das ist hingegen bei der namentlichen Abstimmung ohne weiteres möglich. [Die Zeit, 24.05.1968, Nr. 21]
Zu den meisten ihrer Anträge aber verlangte sie namentliche Abstimmung. [Die Zeit, 24.07.1952, Nr. 30]
Auf Antrag der Union wird es eine namentliche Abstimmung geben. [Süddeutsche Zeitung, 07.05.2004]
Man bemühte sich um Konsolidierung, es fehlten die namentlichen Attacken. [Zimmermann, Hartmut (Hg.): DDR-Handbuch – K. In: Enzyklopädie der DDR, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1985], S. 3876]
Zitationshilfe
„namentlich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/namentlich>.

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