etw., jmdn. (in einer bestimmten Absicht) ergreifen, erfassen
a)
Beispiele:
das Buch, sein Handwerkszeug nehmen
der Reiter nimmt die Zügel
veraltend [als Einleitung von Kochrezepten:] man nehme 250 Gramm Mehl, 50 Gramm Butter …
jmds. Hand nehmen
gehobenjmds. Arm nehmen (= sich bei jmdm. einhaken)
das Pferd am, beim Zügel nehmen
er wurde am Ohr, bei den Ohren genommen
umgangssprachlich, scherzhaftjmdn. am Schlafittchen nehmen
bildlich
Beispiele:
umgangssprachlichjmdn. am, beim Kragen nehmen (= jmdn. fest packen)
umgangssprachlichdie Gelegenheit beim Schopfe nehmen (= sie entschlossen wahrnehmen)
übertragen
Beispiele:
saloppjmdn. beim Kanthaken nehmen (= sich jmdn. vornehmen)
jmdn. bei der Ehre nehmen (= jmds. Ehrgefühl wachrufen)
jmdn. beim Wort nehmen (= von jmdm. verlangen, dass er das Gesagte, Versprochene ausführt)
b)
etw., jmdn. ergreifen, von seinem Platz entfernen und zu sich heranholen, mit sich mitführen
Beispiele:
er nahm seinen Hut, die Tasche und ging
nimm den Eimer und hole Wasser!
das Bild von der Wand, ein Glas aus dem Schrank, das Buch aus dem Regal, Geld aus der Brieftasche nehmen
sie nahm das Geschirr vom Tisch
etw. auf die Gabel nehmen
er nimmt (sich) [Dativ] die Last auf die Schultern
umgangssprachlicher nimmt (sich) [Dativ] die Last auf den Buckel
eine Decke über die Füße, den Mantel über den Arm nehmen
das Kind auf den Schoß, Arm, an die Hand nehmen
jmdn. auf die Seite nehmen
etw. zur Hand, an sich nehmen
den Hund an die Leine, das Pferd an die Longe nehmen
Seemannsspracheein Schiff ins Schlepptau nehmen
umgangssprachlich, scherzhaftwoher nehmen und nicht stehlen? (= das besitze ich leider nicht)
bildlich
Beispiele:
woher nimmst du deine Kenntnisse?
er hat sein Geheimnis mit ins Grab genommen
(sich) [Dativ] kein Blatt vor den Mund nehmen
umgangssprachlichjmdn. ins Schlepptau nehmen (= jmdm. vorangehen, in einer bestimmten Richtung den Weg bahnen)
übertragen
Beispiele:
sich [Dativ] etw. zu Herzen nehmen (= durch etw. betrübt, bedrückt werden)
umgangssprachlichetw. auf die leichte Achsel, Schulter nehmen
umgangssprachlichjmdn. (fest) an die Kandare nehmen
saloppjmdn. auf den Arm nehmen (= jmdn. zum besten haben)
saloppjmdn. auf die Schippe nehmen (= jmdn. zum besten haben)
c)
⟨etw., jmdn. in etw. nehmen⟩etw., jmdn. mit etw. umfassen, in etw. einschließen, hineinnehmen
Beispiele:
den Bleistift, die Türklinke in die Hand nehmen
jmdn. in die Arme nehmen
sie haben ihn in die Mitte genommen
bildlich
Beispiele:
der Jäger hatte das Wild ins Glas genommen (= mit dem Fernglas erfasst)
sie nimmt die Erziehung ihrer Kinder in die Hand, hat ihr Leben in die eigenen Hände genommen
das Heft, Zepter in die Hand nehmen
umgangssprachlichsein Herz in die Hand nehmen
salopp, scherzhaftdie Beine in die Hand, unter die Arme nehmen
umgangssprachlicher wollte dieses Wort nicht in den Mund nehmen (= nicht aussprechen)
umgangssprachlichjmdn. unter seine, die Fittiche nehmen
umgangssprachlichjmdn. in die Zange, Schraube nehmen (= jmdn. von mehreren Seiten bedrängen, unter Druck setzen)
d)
⟨jmdn. in Haft nehmen⟩jmdn. festnehmen, gefangen nehmen
Beispiele:
die Polizei hat ihn in Haft genommen
er ist in Arrest, Gewahrsam, Verwahr genommen worden
saloppjmdn. hopp, hops nehmen