nennen
GrammatikVerb · nennt, nannte, hat genannt
Aussprache
Worttrennung nen-nen
Wortbildung
mit ›nennen‹ als Erstglied:
Nennbetrag
· Nenndruck · Nenner · Nennfall · Nennform · Nenngeld · Nenngröße · Nennleistung · Nennonkel · Nennspannung · Nenntante · Nennung · Nennwert · Nennwort · nennbar
· mit ›nennen‹ als Letztglied: benennen · ernennen · umnennen
· mit ›nennen‹ als Grundform: genannt
· mit ›nennen‹ als Letztglied: benennen · ernennen · umnennen
· mit ›nennen‹ als Grundform: genannt
Bedeutungsübersicht
- 1. jmdm., einer Sache eine sprachliche Kennzeichnung geben
- 2. etw., jmdn. anführen, angeben, erwähnen
- ⟨etw., mehrere Personen in einem Atemzug nennen⟩ etw., mehrere Personen gleichzeitig, kurz hintereinander nennen
- ⟨seinen Namen nennen⟩ seinen Namen sagen
- [Sport] jmdn. (für einen Wettbewerb) melden, benennen
eWDG
Bedeutungen
1.
jmdm., einer Sache eine sprachliche Kennzeichnung geben
a)
jmdm. einen Namen, einer Sache eine Bezeichnung geben, jmdn., etw. benennen
Beispiele:
wir wollen unseren Sohn ›Günter‹ nennen
wir nennen ihn nach dem Großvater
es ist eine Größe zu suchen, nennen wir sie x
b)
einen (festgelegten) Namen, eine (festgelegte) Bezeichnung für etw., jmdn. gebrauchen
Beispiele:
jmdn. beim Vornamen nennen
er heißt Johannes, aber alle nennen ihn nur Hänschen, den Dicken
Friedrich III., genannt der Weise (= Friedrich III. mit dem Beinamen der Weise)
er lässt sich ›Herr Direktor‹ nennen (= er lässt sich mit »Herr Direktor« anreden)
die Überlagerung von Wellen nennen wir, nennt man Interferenz, wird Interferenz genannt
wir nennen es Schornstein, in anderen Gegenden heißt es Kamin
⟨etw., das Kind beim (rechten) Namen nennen⟩etw. deutlich, ohne Umschweife aussprechen
Beispiel:
nennen wir doch die Dinge beim Namen
⟨jmdn. + Nomen + nennen (= jmdn. als etw. bezeichnen)⟩
Beispiele:
er hat mich gestern (laut, vor allen Leuten) einen Dummkopf genannt
er hat ihn klug, tapfer, feige genannt
sie feierten ihn und nannten ihn ihren Retter
wie kannst du unseren Freund einen Fremden nennen!
seine Schüler nennen ihn ein Genie
er ist wirklich kein Meister zu nennen
er ist genau das, was man einen Karrieristen zu nennen pflegt
Martin nennt Karl seinen Freund (= Karl ist Martins Freund)
⟨etw. + Nomen, Infinitiv oder Partizip II + nennen⟩
Beispiele:
das nenne ich Glück (gehabt)
das nennt man Mut, Tüchtigkeit, klug, tapfer
nennen Sie es Fleiß, Genie oder wie immer Sie wollen
das nennt man umsichtig handeln
und das nennst du ›arbeiten‹?
bist du krank? Nun, ›krank‹ kann man das nicht nennen
das nenne ich gut gegessen
gehoben ⟨jmd. nennt etw. sein Eigen⟩etw. gehört jmdm.
Beispiel:
ich nenne ein Häuschen mein Eigen
c)
⟨sich nennen⟩einen Namen, eine Bezeichnung führen
Beispiele:
Herr N nennt sich (= führt das Pseudonym) X
wie nennt sich (= welche Berufsbezeichnung führt) eigentlich Herr N? Herr N nennt sich Chemotechniker
erst nach der Meisterprüfung darf er sich Malermeister nennen
spöttisch ⟨sich + Nomen, Infinitiv oder Partizip II + nennen (= etw. zu sein behaupten) (= eine Bezeichnung fordern)⟩
Beispiele:
er nennt sich Dichter, Direktor, Baron
umgangssprachlich(und) so etwas nennt sich (nun) Fachmann, Experte, erwachsen, schön
umgangssprachlicher ging bis zur nächsten Ecke und kam zurück – das nennt sich spazierengehen
2.
etw., jmdn. anführen, angeben, erwähnen
Beispiele:
es wurden verschiedene Namen genannt
der Lehrer hat einige von euch genannt, aber du warst nicht unter den Genannten
im Programm ist N unter den Mitwirkenden genannt
als möglicher Nachfolger des Ministers wird N genannt
nennen Sie bitte einige Beispiele!
einen Termin nennen
jmdm. eine Adresse nennen
können Sie mir einen guten Arzt nennen?
die weiter oben im Text genannten Thesen
⟨etw., mehrere Personen in einem Atemzug nennen⟩etw., mehrere Personen gleichzeitig, kurz hintereinander nennen
Beispiel:
so verschiedene Persönlichkeiten kann man schlechterdings nicht in einem Atemzuge nennen
⟨seinen Namen nennen⟩seinen Namen sagen
Beispiele:
nennen Sie bitte Namen, Geburtstag, Adresse
N stellte sich vor, nannte seinen Namen
nennen Sie den Täter, wenn Sie ihn kennen!
Sport jmdn. (für einen Wettbewerb) melden, benennen
Beispiel:
eine Mannschaft, drei Atlethen nennen
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
nennen · Nenner
nennen Vb. ‘mit Namen anführen, einen Namen geben’, ahd. nemnen (8. Jh.), mit Assimilation nemmen (um 800) und nennen (9. Jh.), mhd. nemmen, nennen ‘einen Namen geben, mit Namen nennen, festsetzen, bestimmen’, asächs. nemnian, mnd. nennen, aengl. nemnan, anord. nefna, schwed. nämna, got. namnjan (germ. *namnjan) ist eine Ableitung von dem unter Name (s. d.) behandelten Substantiv. Auf einer Ablautform westgerm. *nōmijan beruhen mhd. benuomen ‘namhaft machen’, mnd. nȫmen, mnl. nl. noemen, afries. nōmia ‘nennen’. – Nenner m. ‘Zahl unter dem Bruchstrich’, Übersetzung (Anfang 16. Jh.) von mlat. denominator; zuvor (Ende 15. Jh.) vereinzelt für lat. nōminātīvus (s. Nominativ).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(den) Namen haben ·
(den) Namen tragen ·
(der) Name ist ·
(der) Name lautet ·
(die) Bezeichnung (...) tragen ·
(sich) bezeichnen (als) ·
(sich) nennen ·
angesprochen werden (können) als ·
bezeichnet werden als ·
darstellen ·
figurieren (als) ·
firmieren (als) ·
firmieren (unter) ·
fungieren (als) ·
genannt werden ·
heißen ·
man nennt (ihn) ●
(sich jemanden) als etwas vorstellen müssen (lit.) geh. ·
(sich) schimpfen ugs.
Assoziationen |
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Assoziationen |
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(jemanden als / mit etwas) titulieren ·
bezeichnen als ·
deklarieren (zu / als) ·
nennen ●
(jemanden als etwas) apostrophieren geh. ·
(jemanden etwas) heißen geh., veraltet
(alle) nennen ·
(einzeln) angeben ·
Punkt für Punkt nennen ·
anführen (Beispiele, Gründe ...) ·
aufführen (= nennen) ·
auflisten ·
aufsagen ·
aufzählen ·
einzeln nennen ·
herunterbeten ·
vorbringen ·
vortragen (z.B. vor Gericht)
Assoziationen |
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(sich) berufen auf ·
anführen ·
geltend machen ·
nennen ·
verweisen auf ·
vorbringen ·
zitieren ●
ins Feld führen (Argument) fig., militärisch
Assoziationen |
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(be)nennen ·
(den/die) Namen nennen (von) ·
namentlich (be)nennen ●
(den/die) Namen sagen ugs.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›nennen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›nennen‹.
Verwendungsbeispiele für ›nennen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wir müssen lernen, denjenigen genau zu nennen, den wir ansprechen wollen.
[Brumme, Gertrud-Marie: Muttersprache im Kindergarten, Berlin: Volk u. Wissen 1981 [1966], S. 37]
Er nannte die bezeichneten Straßen bei den Namen, die sie früher getragen hatten.
[Kursbuch, 1966, Bd. 4]
Die Anzahl der Bytes, die in einem Speicher untergebracht werden können, nennt man seine »Kapazität«.
[Rechenberg, Peter: Was ist Informatik?, München: Hanser 1994 [1991], S. 22]
Auch hier nennt man meist die aus der mütterlichen Linie stammenden Allele zuerst.
[Bresch, Carsten: Klassische und molekulare Genetik, Berlin u. a.: Springer 1965 [1964], S. 34]
Bisher haben noch wenige Historiker den Mut besessen, im Hinblick hierauf die Dinge beim richtigen Namen zu nennen.
[o. A.: Schlusssitzung des Dritten Reichsbauerntages in Goslar, 17.11.1935]
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