salopp, abwertend ⟨jmdn. neppen⟩von jmdm. unangemessen hohe Preise fordern, jmdn. übervorteilen, ausnehmen
neppen
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
neppen · Nepp · Nepperei · Nepplokal
neppen
Vb.
‘durch ungerechtfertigt hohen Preis übervorteilen, betrügen, begaunern’
gelangt im 19. Jh. aus dem Rotw.
in die allgemeine Umgangssprache.
Die weitere Herkunft ist unsicher.
Vielleicht sind
rotw.
neppen
‘etw. betrügerisch verkaufen, koitieren’,
Neppe
‘Hure’,
Nepper
‘Betrüger, Gauner’
an
hebr.
nā’af
‘unkeusch sein, ehebrechen, betrügen’,
eigentlich
‘unrechtmäßig vermischen’,
anzuschließen.
–
Nepp
m.
auch
Nepperei
f.
‘Übervorteilung, Preisgaunerei’
(19. Jh.).
Nepplokal
n.
‘Gastwirtschaft, in der überhöhte Preise gefordert werden’
(20. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
Assoziationen |
|
Verwendungsbeispiele für ›neppen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es sind allein achtzehn gängige Tricks aufgeführt, mit denen Verkäufer geneppt werden können.
[Die Zeit, 27.10.1972, Nr. 43]
Denn seine Auftraggeber neppt er ähnlich – er nimmt ihr Geld, liefert aber nichts.
[Tucholsky, Kurt: Prozeß Harden. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1922], S. 28765]
Für manch einen wird es auch künftig ein rechtes Vergnügen sein, die Kasse zu neppen.
[Die Zeit, 01.07.1977, Nr. 27]
Alles ist staubig und nepp, aber auch künstlich wie zu Peters Zeiten.
[Der Tagesspiegel, 11.07.2000]
Aber käme der Satan auf den Kurfürstendamm, überall würde er hereinfallen, geneppt und geprellt.
[Der Tagesspiegel, 25.02.2000]
Zitationshilfe
„neppen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/neppen>.
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