nesteln
GrammatikVerb
Aussprache [ˈnɛstl̩n]
Worttrennung nes-teln
Wortbildung
mit ›nesteln‹ als Letztglied:
aufnesteln
· herumnesteln · zusammennesteln
eWDG
Bedeutung
(ungeduldig) an etw. fingern, etw. zu öffnen oder zu lösen versuchen
Beispiele:
am Haar, an der Bluse, Krawatte, an den Knöpfen, Haken, an einem Verschluss, Bindfaden nesteln
sie hatte eine Spange aus dem Haar genestelt
sie nestelte sich [Dativ] ein Kettchen vom Hals
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
nesteln · Nestel
nesteln Vb. ‘knüpfen, schlingen, ungeschickt, ungeduldig herumfingern’, ahd. nestilōn ‘mit einer Kopfbinde versehen’ (9./10. Jh.), mhd. nesteln ‘festbinden, schnüren’, asächs. nestilon, mnd. nl. nestelen ‘zuschnüren’ ist eine denominale Bildung zu ahd. nestila f., nestilo m. ‘Kopfbinde’ (8. Jh.), mhd. nestel f. ‘Bandschleife, Schnürriemen, Binde’, nhd. (noch landschaftlich) Nestel m. f. asächs. nestila f., mnd. nestel f., mnl. nestel(e), nl. nestel m., afries. nestla m., aengl. (schwundstufig) nostle ‘Kopfbinde, Band’, Deminutivformen neben altgutn. nast ‘Schnalle’, anord. nest (aus germ. *nastjō) ‘Nadel, Spange’, nisti, nist ‘Heftnadel’, ahd. (schwundstufig) nusta ‘Schnalle, Schlinge’ (9. Jh.). Die Substantive mit st-Suffix stehen neben verwandtem Netz und wohl auch Nessel (s. d.), so daß ie. *ned- ‘zusammendrehen, knüpfen’, Dentalerweiterung der Wurzel ie. *(s)nē- ‘Fäden zusammendrehen, mit dem Faden hantieren, weben, spinnen, nähen’ (s. nähen) zugrunde liegt.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›nesteln‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›nesteln‹.
Verwendungsbeispiele für ›nesteln‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Er nestelte sich sagenhaft umständlich die Brille auf die Nase.
[Brussig, Thomas: Wasserfarben, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1991], S. 171]
Umständlich nestelt sie aus ihrem Schreibtisch ein Päckchen Briefe heraus.
[Die Zeit, 08.01.2007, Nr. 03]
Wenn er einmal gerade nicht spielt, nestelt er nervös an seiner Brille und lächelt verlegen.
[Die Zeit, 20.03.1995, Nr. 12]
Hastig nestelt er an seiner Umhängetasche und kramt den Apparat hervor.
[Süddeutsche Zeitung, 11.03.2003]
Vor dem Apotheker steht eine junge Frau und nestelt aufgeregt an ihrer Handtasche.
[Süddeutsche Zeitung, 14.11.2002]
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