Neuron
n.
‘Nerv, Nervenstrang’
(18. Jh.),
‘Nervenzelle’
als grundlegende Einheit des Nervensystems
(Ende 19. Jh.),
Übernahme von
griech.
né͞uron
(
νεῦρον)
‘Nerv’,
auch
‘Sehne, Schnur, Saite, Spannkraft’,
verwandt mit
lat.
nervus
(s.
Nerv).
Die Stammform
Neuro-,
vor Vokalen
Neur-
‘das Nervensystem, Nervengewebe betreffend, von den Nerven herrührend’
wird zum Bestimmungswort gelehrter Bildungen
in Naturwissenschaft und Medizin.
Neuralgie
f.
‘in Anfällen auftretende Nervenschmerzen’
(19. Jh.),
mit dem auf
griech.
-algía
(
-αλγία,
s.
Nostalgie)
beruhenden,
in der medizinischen
lat. Wissenschaftssprache
(im Sinne von
‘Schmerz, Leiden’)
als Teil von Krankheitsbezeichnungen gebräuchlichen
-algia,
dt.
-algie,
aus
griech.
álgos
(
ἄλγος)
‘Schmerz, Not, Trauer’.
neuralgisch
Adj.
‘auf Neuralgie beruhend’
(19. Jh.),
danach übertragen
‘(für Störungen) besonders kritisch, empfindlich, gefährlich, Spannungen verursachend’,
vgl.
neuralgischer Punkt.
Neurologie
f.
Wissenschaft vom (gesunden und kranken) Nervensystem
(18. Jh.),
s.
-logie.
Neurose
f.
‘Nervenerkrankung, Nervenschwäche’
(19. Jh.,
vgl.
frz.
névrose,
18. Jh.),
danach präzisiert
(
Freud,
Ende 19. Jh.)
für funktionelle,
mit psychischen Konfliktsituationen verbundene
Störungen psychischer Prozesse
als Folge abnormer Verarbeitung von Erlebnissen,
gelehrte Bildung
(zunächst
medizin.-lat.
Neurosis
‘Erkrankung des Nervensystems’,
18. Jh.)
mit dem aus dem
Griech. stammenden Suffix
-osis,
-ose
zur Bezeichnung pathologischer Vorgänge und Zustände
(s.
Thrombose),
in manchen Fällen für nicht differenzierendes
Nervosität
(s. d.)
eintretend.
Neurotiker
m.
neurotisch
Adj.
(Ende 19. Jh.).
Ferner
Neurasthenie,
Neurochirurgie,
Neurologe,
neurogen,
neurotrop.