neutral
Adj.
‘unbeteiligt, unparteiisch, als Staat sich nicht an Kriegen oder an militärischen Bündnissen beteiligend’.
Mlat.
neutralis,
Fortsetzung von
(nur als grammatischer Terminus bezeugtem)
spätlat.
neutrālis
(s. unten)
wird (Mitte 16. Jh.)
in die Sprache der Politik entlehnt,
später
(Ende 18. Jh.)
in der Bedeutung
‘weder sauer noch basisch reagierend’
in die der Naturwissenschaften;
heute auch
‘zu allem passend’.
Als Fachwort der Grammatik wird
neutral
‘sächlichen Geschlechts’
im 19. Jh. geläufig,
nach
spätlat.
neutrālis
‘sächlich’,
zu
lat.
neuter
(s.
Neutrum);
verdeutscht durch
keingeschlechtig
(17. Jh.).
–
Neutralität
f.
‘Nichteinmischung, Nichtbeteiligung an Kriegen, militärischen Bündnissen, unparteiisches Verhalten’,
entlehnt (Mitte 15. Jh.) aus
mlat.
neutralitas
(Genitiv
neutralitatis)
‘Zustand des Nichtgebundenseins an eine von mehreren Seiten oder Parteien’;
in seiner Verbreitung durch
frz.
neutralité
(14. Jh.)
gefördert.
neutralisieren
Vb.
‘neutral, unwirksam machen’
(Ende 18. Jh.),
in der Chemie
‘saure Reaktion durch Basen und basische Reaktion durch Säuren aufheben’
(um 1800);
vgl.
frz.
neutraliser.
Dazu
Neutralisation
f.
(um 1800).