abwertend besserwisserisch und belehrend wie ein Oberlehrer
Kollokationen:
als Adjektivattribut: eine oberlehrerhafte Attitüde; ein oberlehrerhafter Ton
Beispiele:
Den Intellektuellen […] wird immer
wieder vorgeworfen, in oberlehrerhafter Manier
praxisferne Forderungen zu formulieren, die ohne jeden sinnfälligen Nutzen
für die Lösung von Alltagsproblemen seien. [Süddeutsche Zeitung, 03.01.1998]
Zu diesen Untugenden [der SPD] gehören
eine apparatschikhafte Sprache, ein seltsamer Insider‑Humor und eine
irgendwie oberlehrerhafte Art, anderen Leuten die
Welt zu erklären. [Die Welt, 29.05.2019]
Andere Editorials sündigen durch altkluge Verwendung
fremdsprachlicher Begriffe […]. Siehe etwa: »Hochgeschwindigkeitsnetze –
ante portas?« … »Multimediatechniken – ceteris paribus«, »Leichtgewichtige
Protokolle – grosso modo«, »Objektorientierte Systeme – cum grano salis«
oder der oberlehrerhafteste meiner gesammelten
Latinismen: »Informatik: cui bono?«. [Potton, Alois, Abgründe der Informatik. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag 2012, S. 55]
Wenn Männer ihre Midlife‑Crisis überwunden haben, dann sind manche
klüger, abgeklärt und nett, ein wenig oberlehrerhaft
und wieder sehr berechenbar. [Die Welt, 14.07.2001]
Verbal für eine Währung zu werben oder gar die Kapitalmärkte darauf
hinzuweisen, dass die augenblickliche Bewertung des Euro falsch ist, ist
oberlehrerhaft und kontraproduktiv. [Die Welt, 20.10.2000]
Eines wollen wir […] nicht mehr hören: den
oberlehrerhaften Fingerzeig, uns mangele es an
Konzepten und Entwürfen für die Zukunft. [konkret, 2000 [1985]]