oft
Adv.
‘häufig, viele Male nacheinander’,
ahd.
ofto
‘häufig, immer wieder’,
auch
‘manchmal, bisweilen’
(8. Jh.,
vereinzelt
ofta,
11. Jh.),
mhd.
oft(e),
asächs.
oft(o),
otho,
afries.
ofta,
ofte,
aengl.
engl.
oft
(wovon weitergebildet
engl.
often),
anord.
opt,
schwed.
ofta,
dän.
ofte,
got.
ufta
‘häufig, oft’
setzen
germ.
*uftō
und
*ufta
voraus.
Die Herleitung dieser
germ. Formen ist jedoch unsicher.
Vielleicht sind in ihnen Ableitungen von dem bei
↗
ob1
Präp.
(s. d.)
dargestellten lokalen Adverb zu sehen,
das sich
(wie
↗
auf,
s. d.)
an
ie.
*upo,
*up
‘unten an etw. heran, hinauf, über’
anschließt;
dann wäre eine Ausgangsbedeutung
‘übermäßig, darüber hinaus’
zu vermuten.
Nach einem anderen Erklärungsversuch könnten
germ.
*uftō,
*ufta
erstarrte Kasusformen eines untergegangenen Partizipaladjektivs sein,
das sich mit
aind.
uptá-
‘geworfen, gestreut, gesät’,
Part. Perf. von
aind.
vápati
‘streut, sprengt aus, wirft, sät’
(von
ie.
*u̯ep-
‘werfen, streuen’?),
vergleichen läßt;
in diesem Falle ginge der Sinn
‘häufig’
auf
‘dicht gestreut, dicht aufeinanderfolgend’
zurück.
Im
Dt. werden zu
oft,
das noch im 18./19. Jh. gelegentlich in der Variante
ofte
erscheint,
der Komparativ
ahd.
oftōr
(9. Jh.),
mhd.
nhd.
(älter)
ofter,
nhd.
öfter
(15. Jh.,
bis ins 18. Jh.
auch mit doppelter Steigerung
öfterer)
und der Superlativ
mhd.
nhd.
(älter)
oftest,
nhd.
öftest
(15. Jh.)
gebildet
(vgl.
aengl.
oftor,
oftost,
anord.
optarr,
optast);
öfter
verliert aber weitgehend seinen komparativischen Inhalt und steht meist
(wie
oft)
für
‘häufig, mehrmals’.
Bei
oft
findet sich bis ins 18. Jh. vereinzelt,
bei
öfter
dagegen bis heute nicht selten auch adjektivische Verwendung.
öfters
Adv.
‘häufig, mehrmals, manchmal’
(17. Jh.,
anfangs daneben
ofters),
hervorgegangen aus der Genitivform von
öfter
(s. oben).
oftmals
Adv.
‘häufig, oft’
(16. Jh.,
im älteren
Nhd. auch
oft(er)mal(en),
oftermals);
dazu
oftmalig
Adj.
‘häufig, mehrmalig’
(17. Jh.).