opportun
Adj.
‘genehm, gelegen, angebracht, der Gelegenheit folgend’,
entlehnt
(1. Hälfte 18. Jh.,
vielleicht früher)
aus gleichbed.
lat.
opportūnus,
eigentlich
(aus der Seemannssprache)
‘zur Fahrt bequem’
(vom Wind),
vgl.
lat.
portus
‘Einfahrt, Hafen’.
Opportunität
f.
‘passende Gelegenheit, Zweckmäßigkeit der Lage’
(17. Jh.),
aus gleichbed.
lat.
opportūnitās
(Genitiv
opportūnitātis).
Adjektiv und Substantiv werden unter dem Einfluß von
frz.
opportun
und
opportunité
zum Schlagwort in Politik und Diplomatie.
Opportunist
m.
‘wer sich anpaßt, Gelegenheiten nutzt’
(Mitte 19. Jh.),
dann
‘wer seine Politik aus Nützlichkeitserwägungen den Zeitumständen anpaßt, Vertreter des Opportunismus’
(2. Hälfte 19. Jh.),
nach
ital.
opportunista,
frz.
opportuniste,
letzteres zunächst für einen Vertreter der gemäßigten Republikaner unter
Gambetta.
Opportunismus
m.
‘Gelegenheitspolitik, bereitwillige und rasche Anpassung an die politische Lage’
(Ende 19. Jh.),
nach
frz.
opportunisme
‘politische Lehre, die das Vorgehen von den Umständen abhängig macht’,
ital.
opportunismo.