organisch
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung or-ga-nisch
Wortbildung
mit ›organisch‹ als Erstglied:
organisch-biologisch
·
mit ›organisch‹ als Letztglied:
anorganisch · unorganisch
Herkunft zu organikósgriech (ὀργανικός) ‘als Werkzeug dienend, wirksam, praktisch’
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
ein Organ des Körpers betreffend
Beispiele:
ein organisches Leiden, organischer Fehler
organische Störungen, Schäden, Krankheiten
jmd. ist organisch gesund
ich bin nicht organisch krank
2.
in gegensätzlicher Bedeutung zu anorganisch
a)
belebt, zur lebenden Natur gehörend
Beispiele:
organische Substanzen
organischer Dünger
b)
Beispiele:
die organische (= Kohlenstoffverbindungen betreffende) Chemie
organische Säuren, Flüssigkeiten, Verbindungen
3.
mit einem größeren Ganzen eine Einheit bildend
Beispiele:
ein organischer Bestandteil, Aufbau, Zusammenhang
diese Ausstellung war ein organisches Ganzes
etw. ist organisch gewachsen, ist organisch in etw. eingebaut, ist organisch mit etw. verbunden
die Handlung des Theaterstückes ist organisch aufgebaut, gegliedert
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Organ · organisch · anorganisch · Organismus · organisieren · Organisation · reorganisieren
Organ n. ‘Werkzeug, Hilfsmittel’ (16. Jh.), ‘Teil eines lebendigen Ganzen, funktioneller Körperteil, Stimme’ (18. Jh., vgl. Sinnes-, Geistes-, Sprachorgan, inneres Organ). Entlehnung (Organum, Organon 16. bis 19. Jh., Organ seit 18. Jh.) von lat. organum ‘Werkzeug, (Musik)instrument’, griech. órganon (ὄργανον) ‘Werkzeug, Gerät, Instrument, Sinneswerkzeug’, das im Ablaut zu griech. érgon (ἔργον) ‘Werk, Sache’ (s. Energie) steht. Unter dem Einfluß von frz. organe stehen Verwendungen wie ‘offizielle Zeitschrift einer Körperschaft’ (19. Jh., vgl. Presse-, Parteiorgan), ‘befugte, mit einer bestimmten Funktion beauftragte Person(engruppe)’ (20. Jh.). – organisch Adj. ‘ein Körperorgan betreffend, von ihm ausgehend, der belebten Natur angehörend, gegliedert, geordnet’ (Mitte 18. Jh.), vgl. lat. organicus, griech. organikós (ὀργανικός) ‘als Werkzeug dienend, wirksam, praktisch’; zunächst gebräuchlich in Naturwissenschaft und Philosophie (vgl. organische Körper, Geschöpfe), dann (Anfang 19. Jh.) unter Einfluß von frz. organique auch auf Politik und Recht ausgedehnt (vgl. organisches Gesetz, frz. loi organique). anorganisch Adj. ‘unbelebt, nicht Kohlenstoff enthaltend’ (Anfang 19. Jh.). Organismus m. ‘selbständiges Lebewesen, Gefüge, einheitlich gegliedertes Ganzes’ (18. Jh.), latinisierende Bildung nach gleichbed. frz. organisme. organisieren Vb. ‘systematisch vorbereiten, aufbauen, gestalten, (sich) in einem Verband, zu bestimmten Zwecken zusammenschließen’, entlehnt (18. Jh.) aus gleichbed. frz. organiser; vgl. mlat. organizare ‘bilden, gestalten’. Organisation f. ‘Einrichtung, Gestaltung, Bildung’, zunächst im medizinisch-naturwissenschaftlichen und philosophisch-ästhetischen Sinne vom Wesen, vom körperlichen und seelischen Zustand des Menschen (2. Hälfte 17. Jh.), unter dem Einfluß des Gedankenguts der französischen Revolution übertragen auf staatliche Einrichtungen, wirtschaftliche, politische Gebilde (18. Jh.), ‘systematische Vorbereitung zusammenwirkender Abläufe bzw. Arbeitsprozesse’ (19. Jh.), ‘einheitlicher Zusammenschluß von Personen, Verband, Partei’ (20. Jh.), entlehnt aus gleichbed. frz. organisation. reorganisieren Vb. ‘neugestalten, neuordnen’ (19. Jh.), frz. réorganiser.
Typische Verbindungen zu ›organisch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›organisch‹.
Abfall
Bestandteil
Chemie
Dünger
Ganze
Halbleiter
Kohlenstoff
Leuchtdiode
Lösungsmittel
Material
Materie
Molekül
Rest
Schadstoff
Solarzelle
Stoff
Substanz
Synthese
Säure
Umsatzwachstum
Ursache
Verbindung
Wachstum
akquisitorisch
anorganisch
gewachsen
metallorganisch
mineralisch
unorganisch
währungsbereinigt
Verwendungsbeispiele für ›organisch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Entwicklung einer Kultur, in welcher die Tradition erworbenes Verhalten an die späteren Generationen weitergibt, verläuft sehr viel schneller als die organische Evolution.
[Weizsäcker, Carl Friedrich von: Bewußtseinswandel, München: Hanser 1988, S. 162]
Die Zahl der bisher dargestellten aromatischen Verbindungen ist weit größer als in allen anderen organischen Stoffklassen.
[Langenbeck, Wolfgang: Lehrbuch der Organischen Chemie, Dresden: Steinkopff 1938, S. 141]
Es zeigt dies, wie schwer es ist, Schmuck im organischen Sinne zu erfinden.
[Popp, Joseph: Zur Einführung. In: Bräuer, Hasso (Hg.) Archiv des deutschen Alltagsdesigns, Berlin: Directmedia Publ. 2002 [1915], S. 249]
Die müssen sich überwinden, etwas mit dem organischen Zeug anzufangen.
[C’t, 2000, Nr. 4]
Einfache gezeichnete organische Formen erwachten, wenn man mit ihnen interagierte, in einem wassergefüllten Becken zum Leben.
[C’t, 1994, Nr. 9]
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