parieren1
Vb.
‘einen gegnerischen Angriff abwehren’.
Das seit Mitte des 15. Jhs.
als Fachwort der Fechtkunst im Sinne von
‘einen Hieb oder Stoß des Gegners abwehren’
bezeugte,
dann in die Allgemeinsprache übergehende Verb
ist entlehnt aus
ital.
parare
bzw.
mfrz.
frz.
parer
in seinen Bedeutungen
‘abwehren, einen Angriff parieren, schützen’,
eigentlich
(
afrz.
frz.
ital.)
‘herrichten, schmücken’,
zurückgehend auf
lat.
parāre
‘(zu)bereiten, Vorkehrungen treffen, sich verschaffen, erwerben’.
Dazu
Parade1
f.
‘Abwehr eines Angriffs’,
besonders beim Fechten
‘abwehrender Stich, Hieb, Schlag’
(
Parat
15. Jh.),
nach gleichbed.
ital.
parata,
dann auch nach entsprechendem
frz.
parade.
–
parieren2
Vb.
‘ein Pferd durch reiterliche Hilfen in eine langsamere Gangart übergehen lassen oder zum Stehen bringen’
(16. Jh.),
zunächst wohl aus gleichbed.
ital.
parare,
dann aus
frz.
parer,
die diese Bedeutungen aus
span.
parar
‘an-, aufhalten, zum Stehen bringen’
(ebenfalls auf
lat.
parāre
zurückgehend)
erhalten haben.
Dazu
Parade2
f.
‘zum Verhalten, zu Richtungs- und Tempoänderungen, zum Stand führende Einwirkung des Reiters auf das Pferd’
(17. Jh.),
aus gleichbed.
frz.
parade,
das auf
span.
parada
beruht.
–
Parade3
f.
‘Aufstellung des Heeres, der Truppe, Truppenschau, Vorbeimarsch’
(Anfang 17. Jh.),
auch
‘gutes, stattliches Aussehen, Gepränge’
(um 1700),
Übernahme von gleichbed.
mfrz.
frz.
parade,
Verbalabstraktum zu
afrz.
frz.
parer
‘herrichten, schmücken’
(s. oben).
paradieren
Vb.
‘in voller Ausrüstung sich aufstellen, vorüberziehen’
(von der Truppe),
‘mit etw. prunken, sich brüsten, Eindruck zu machen suchen’
(17. Jh.),
nach gleichbed.
mfrz.
frz.
(se) parader
bzw.
faire parade.