parasitisch
Bedeutungsübersicht
- 1. [Biologie] Synonym zu parasitär (1)
- 2. [veraltend, meist abwertend] Synonym zu parasitär (2)
DWDS-Verweisartikel
Bedeutungen
1.
Biologie Synonym zu parasitär (1)
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: parasitische Wespen, Fadenwürmer, Einzeller, Würmer, Pilze
als Adverbialbestimmung: parasitisch leben
Beispiele:
Auch parasitische Fadenwürmer, sogenannte Nematoden, können im Kampf gegen Schnecken helfen. [Die Welt, 13.06.2018]
Selbst wenn ihr [der Entomologin Merian] ihre Beobachtungen unerklärlich waren, wenn etwa Raupen oder Puppen, von Parasiten befallen, nicht zu Schmetterlingen wurden, sondern in einer »unordentlichen Veränderung« beispielsweise parasitische Wespen aus ihnen schlüpften, beschönigte sie nichts – und bildete sowohl die vom Befall betroffenen Entwicklungsstadien als auch die jeweiligen Parasiten akkurat ab. [Neue Zürcher Zeitung, 14.08.2017]
Streifenhörnchen sind die bevorzugten Wirte von parasitischen, blutsaugenden Zecken (Ixodes scapularis). [Die Zeit, 31.03.2017]
Es gibt in der Natur viele Beispiele für parasitische Beziehungen, für Beziehungen zwischen Parasiten und ihren Wirten – einschließlich Parasiten, die eng mit ihren Wirten verwandt sind. [Cernunnos’ Insel, 07.08.2016, aufgerufen am 14.09.2018]
Läuse (Pediculidae), Familie der flügellosen Halbflügler, von geringer Größe, mit saugenden Mundteilen, kleinem, undeutlich gegliedertem Mittelleib, großem Hinterleib, leben parasitisch auf der Haut von Säugetieren von deren Blut. [Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1906], S. 42452]
2.
veraltend, meist abwertend Synonym zu parasitär (2)
Beispiele:
Der Spuch oben bezieht sich natürlich auf den parasitisch wahrgenommenen Adel. [Alles Evolution, 12.01.2016, aufgerufen am 14.09.2018]
übertragenAuch nicht die kleinste akustische Nuance, auch nicht die unscheinbarste lautliche Metathesis, auch nicht der harmloseste Sproßvokal, auch nicht der elendeste parasitische Laut darf der Phonetik oder der Akustik oder der isolierten Lautlehre zur alleinigen Erklärung preisgegeben werden! [Voßler, Karl: Positivismus und Idealismus in der Sprachwissenschaft, Heidelberg: Winter 1904, S. 63]
Nur ein Tor könnte leugnen, daß zeitweise recht ungesunde parasitische Mittelglieder sich in den vielgliedrigen Mechanismus der arbeitsteiligen Gesellschaft einschieben. [Schmoller, Gustav: Grundriß der Allgemeinen Volkswirtschaftslehre Erster Teil, Berlin: Duncker & Humblot 1978 [1900], S. 392]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Parasit · parasitär · parasitisch
Parasit m. ‘Schmarotzer, wer von der Arbeit oder auf Kosten anderer lebt’, dann (in der Biologie) tierisches oder pflanzliches Lebewesen, das in oder auf anderen Organismen lebt. Lat. parasītus, griech. parásītos (παράσιτος) ‘Tischgenosse, Gast, Schmarotzer’, eigentlich ‘wer seine Speise bei einem anderen hat’, vgl. griech. sī́tos (σῖτος) ‘Weizen, Getreide, Speise, Nahrung’ und s. para-; griech. parásītos bezeichnet in der Komödie einen Possenreißer, der für ein Essen die Gäste auf Kosten der eigenen Person unterhält und erheitert. Das Substantiv begegnet, an das antike Vorbild gebunden, in griech. und lat. Form seit dem 16. Jh. in dt. Texten; eingedeutschtes Parasit (Plur. Parasiten) tritt im 18. Jh. auf, fachsprachliche Anwendung mit der heute im Vordergrund stehenden Bedeutung ‘Schmarotzerpflanze, -tier’ im 19. Jh. – parasitär Adj. ‘schmarotzerhaft, durch Parasiten hervorgebracht’ (20. Jh.), nach frz. parasitaire; älter parasitisch Adj. (18. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›parasitisch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›parasitisch‹.
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