Anatomie, Physiologie zum Parasympathikus gehörig, ihn betreffend; erholungs- und entspannungsfördernd auf den Organismus wirkend
siehe auch sympathisch (3)
Kollokationen:
als Adjektivattribut: parasympathisches Nervensystem
in Koordination: parasympathisch oder sympathisch
Beispiele:
In Japan ist Waldbaden bereits in Universitäten ein Thema. Die
Ärztin Dr. Michiko Imai fasst die Wirkungen des Shinrin
Yoku wie folgt zusammen: Waldbaden verringert die
Konzentration von Stresshormonen in Blut, Speichel und Urin. Es reduziert
die Aktivität des Sympathikus und erhöht die
parasympathische Aktivität. Es senkt den
Blutdruck und die Pulsfrequenz. Es reduziert die Anspannung und wirkt
psychisch entspannend. [Döbelner Allgemeine Zeitung, 13.02.2020]
Das parasympathische Nervensystem sorgt für
die Verlangsamung sowie Beruhigung des Herzens und reduziert Stress und
Entzündungen. [Der Standard, 13.10.2010]
Die Muskeln sind angespannt, der Stoffwechsel läuft auf höchstem
Umsatz. Stresshormone […] helfen jetzt, das Letzte aus den Organen
herauszuholen. In glücklichen Steinzeitmomenten gelang es so, dem
Säbelzahntiger zu entkommen oder ihn gar niederzuringen. Nach erfolgreichem
Kampf oder geglückter Flucht aktiviert der Körper den Gegenspieler des
sympathischen – das parasympathische – Nervensystem.
Es ist das Regulationssystem der Kontemplativen, die satt und
selbstzufrieden vor sich hin dösen. Ihr Blutdruck ist unten, der Puls
verlangsamt. [Süddeutsche Zeitung, 29.11.2008]
Die Insula kommt sowohl in der rechten als auch in der linken Gehirnhälfte vor[…]. Offenbar steuert die rechte Insula die sympathischen, eher alarmierenden und beschleunigenden Reaktionen, während linksseitig die parasympathischen Effekte beeinflußt werden, die mehr auf Erholung und Tempoverlangsamung gerichtet sind. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.04.2006]
Alle parasympathisch innervierten
[angeregten] Organe, wie z. B. Harnblase,
Enddarm (Beckenraum), Magen‑Darm‑Trakt (Bauchraum), Herz, Lunge (Brustraum)
und Speicheldrüsen (Kopfbereich), werden auch von sympathischen Fasern
innerviert. Dagegen werden nicht alle sympathisch innervierten Organe durch
den Parasympathikus innerviert. Das gilt besonders für das Gefäßsystem
(Arterien, Venen). [Jänig, Wilfrid / Bräunig, Peter: Vegetatives Nervensystem bei Vertebraten und Invertebraten. In: Dudel, Josef [u. a.] (Hg.): Neurowissenschaft. Berlin: Springer 1996, S. 217]
Dieses System [das vegetative Nervensystem] steuert und überwacht die unbewußten
Tätigkeiten unseres Körpers, zum Beispiel den Blutkreislauf, die Verdauung
und die Arbeit der Drüsen. Es besteht aus zwei sich gegenseitig
kontrollierenden Teilen: dem sympathischen und dem
parasympathischen Nervensystem – wo das eine
hemmend auf eine Körperfunktion wirkt, regt das andere an. Während nun beim
gesunden Menschen Sympathicus und Parasympathicus in einem ausgeglichenen
Verhältnis zueinander stehen, ist ihr Gleichgewicht bei den
wetterempfindlichen Menschen gestört. [Die Zeit, 17.04.1964]