a)
das Patriarchat (1) betreffend, auf ihm beruhend
Grammatik: ohne Steigerung
Beispiele:
Bei den Römern wurde er [der Apfel]
ein Zeichen der Vollkommenheit der Kaiser (Reichsapfel). Erst die
patriarchalischen Kirchenväter wandelten den
lebensspenden[den] Apfel(baum) in ein
Objekt der Sünde und Verführung. [Der Standard, 20.08.2007]
Die Angehörigen des »Patriarchalischen
Ordens vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem« verstehen sich als Brückenbauer
zwischen Orient und Okzident, versöhnendes Bindeglied zwischen
Katholiken in Westeuropa und ihren orthodoxen Glaubensbrüdern und
‑schwestern im Orient. [Aachener Zeitung, 29.09.2004]
Um die Geschichte des Klosters Ursberg herum, wo er groß geworden
ist, hatte sich [der Politiker Theo] Waigel
ein ständisch geprägtes, patriarchalisches und
tief religiöses Weltbild gewebt, das stockkonservativ zu nennen eine
Untertreibung gewesen wäre. […] »Ohne ein religiöses Fundament kann keine
freie Gesellschaft gedeihen«, sagte er als CSU‑Vorsitzender in seiner
ersten Aschermittwochsrede in Passau. [Der Spiegel, 07.07.1997, Nr. 28]
b)
nach der Art eines Patriarchen (2 b), einem Patriarchen ähnelnd
Beispiele:
ein Greis von patriarchalischem AussehenWDG
übertragensie hatte das patriarchalische [altehrwürdige] Alter von achtzig Jahren erreichtWDG
Das patriarchalische Wanderleben der
Erzväter in der Genesis wurde für den jungen Dichter zum Symbol
existenziellen Freiheitsstrebens […]. [Süddeutsche Zeitung, 12.08.2020]
Das Erzähler‑Ich dieses schmalen Bandes, die Nachzüglerin einer
kinderreichen katholischen Familie und inzwischen selbst
alleinerziehende Mutter mittleren Alters, unterwirft sich in ihrer
Schilderung ganz dem in der zweiten Person auftretenden Vater: einem
Greis, der den patriarchalischen Glanz der
früheren Jahre verloren hat. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.11.2003]
B[…] ist eine
patriarchalische Erscheinung, die Locken
weiß, die Brille goldgerändert,
der
Anzug dunkelblau. Wie wir so fahren, kommt es einem vor, als zeige ein
Gutsbesitzer dem Landesvater seinen Besitz[…]. [Süddeutsche Zeitung, 11.09.1998]
[…] bei einer
Gelegenheit, anläßlich des Empfangs seiner Untergebenen im reich
ausgestatteten Familienschloß zu Muchtara, wirkt er wie ein
patriarchalischer Feudalist; dann aber, im
schmucklosen Beiruter Parteibüro oder vor den Fernsehkameras, tritt er
als anspruchsloser, entschlossener
Sozialist
auf. [Die Zeit, 09.04.1976, Nr. 16]
übertragen Und die mit dunklem Holz getäfelten großen Räume wirken so
patriarchalisch, daß die Gäste, Damen und
Herren, mit gedämpfter Stimme sprechen. [Die Zeit, 31.10.1957, Nr. 44]