Peitsche
f.
‘Schlaggerät aus einem Lederriemen bzw. einer Schnur an langem Stiel’.
Die frühesten Zeugnisse
obd.
(
nordbair.)
picze
(14. Jh.),
omd.
pytcze
(um 1400),
piczsche
(15. Jh.)
sowie
(
böhm.)
peitsche
(Ende 14. Jh.),
(
schles.)
peytsche,
obfrk.
peitsch
(Ende 15. Jh.)
weisen auf eine Entlehnung aus
asorb.
*bič
m.
‘Geißel’
(vgl.
obsorb.
bič,
nsorb.
bic,
auch
‘Schlegel, Dreschflegel’)
oder gleichbed.
atschech.
bič
m.,
einer
gemeinslaw. postverbalen Bildung zu
urslaw.
*biti,
aslaw.
biti,
russ.
bit’
(
бить)
‘schlagen’,
im
Dt. mit Diphthongierung des
ī
zu
ei
und wohl expressiver Verstärkung des Anlauts.
Der Ausdruck findet,
vom
Omd. ausgehend,
überlandschaftliche Verbreitung durch die Lutherbibel.
Peitsche
steht anfänglich für
‘Züchtigungsinstrument’
(zumal in religiöskirchlichen Texten),
geht dann in den allgemeinen Gebrauch über
und verdrängt im Sinne von
‘Gerät des Wagenlenkers’
(Mitte 18. Jh.)
einheimisches
↗
Geißel
(s. d.),
wobei dessen feminines Genus auf
Peitsche
übergeht.
peitschen
Vb.
(Ende 16. Jh.).