Soziologie, Psychologie, Pädagogik (zu) nachgiebig, lax; wenig kontrollierend und viel frei gewähren lassend
Beispiele:
[…] § 8 [eines »Rathgebers« aus dem Jahr 1836] verlangte das sofortige Einfangen bellender Hunde zur Nachtzeit, und laut § 12 war die Obrigkeit veranlasst, »streng auf Kinderzucht zu halten und die nachlässigen Eltern scharf zu strafen«. Andererseits, wer kann sich in unserer Zeit der permissivsten Hunde‑ und Kinderaufzucht der Einsicht verschließen, dass solche Vorschriften nicht nur von Übel waren. [Süddeutsche Zeitung, 18.03.2017]
Man kann nicht einmal mit letzter Gewissheit behaupten, die Gesellschaft sei toleranter und permissiver geworden. [Welt am Sonntag, 29.12.2013, Nr. 52]
Pharmaka, mit denen [die Droge] Crack substituiert werden könnte, sind noch nicht gefunden, Therapiemodelle wenig erprobt. Und eine Gratisabgabe […] auf Kosten des Steuerzahlers wagen nicht einmal die permissivsten Liberalisierer in den Parlamenten öffentlich zu fordern. [Der Spiegel, 25.12.2000, Nr. 52]
Damit waren drei grundverschiedene Erziehungsstile definiert: der eine autoritär, der zweite permissiv; der dritte und einzige günstige erhielt das missverständliche Etikett autoritativ. [Die Zeit, 15.07.1999, Nr. 29]
Ob Jesus‑Verspottung oder Abtreibung, PDS oder Parlamentarier‑Flüge mit der Flugbereitschafi der Bundeswehr – nahezu alles ist erlaubt … In unserer permissiven Gesellschaft wird kaum noch etwas geächtet. [konkret, 2000 [1998]]
Der linksliberale Wissenschaftler[…] plädiert nachdrücklich für eine Renaissance der Erziehung, um dem zunehmenden »Verlust an Distanz, Respekt und persönlicher Verantwortung« in der Gesellschaft zu begegnen. Welche Instanzen angesichts permissiver Eltern und Lehrer das »Zerbröseln des zivilisatorischen Kitts« aufhalten sollen, weiß allerdings auch Leggewie nicht. [Der Spiegel, 05.07.1993]