bildungssprachlich, oft abwertend ⟨jmd. perpetuiert etw.⟩bewirken, dass etw. Dauer gewinnt, sich festsetzt, fortsetzt;
bewirken, dass eine Tradition, eine Ideologie, ein Gedanke dauerhaft fortbestehtDWDS
bewirken, dass eine Tradition, eine Ideologie, ein Gedanke dauerhaft fortbestehtDWDS
Beispiele:
Er [der Schriftsteller V. S. Naipaul],
der dem Kolonialsystem entrann, musste sich anhören, er
perpetuiere den Hochmut und die Klischees der
einstigen Kolonialherren. [Süddeutsche Zeitung, 13.08.2018]
Hier [in der nihilistischen Avantgarde]
fühlte sich ein bildungsbürgerlicher Anspruch heimisch, der das Gegenwärtige
unserer Zeit aus den Augen verloren hatte und eine Haltung zum Kunstwerk
perpetuierte, die man als säkularisierte
Kunstandacht bezeichnen könnte. [Die Welt, 02.06.2009]
Die Präsenz von Lord Hindlip an der Spitze des Hauses
[Oberhaus des Parlaments], dem er vierzig
Jahre lang angehörte, perpetuierte die britische
Tradition. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.10.2002]
Deutschland und Europa sollten aufmerksam reagieren, wenn
kommunistisches Unrecht perpetuiert wird, und zwar
besonders solches, das mit ethnischer Diskriminierung verbunden war. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.08.1995]
Aber die Eltern können es [ihr Kind]
nur nach ihrem zufälligen Wertsystem erziehen; der ursprünglich notwendige
Zwang wird oft perpetuiert, obwohl er inzwischen
überflüssig geworden ist. [Der Spiegel, 26.10.1970, Nr. 44]