persönlich
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung per-sön-lich
Häufige Falschschreibung persöhnlich
Wortbildung
mit ›persönlich‹ als Erstglied:
Persönlichkeit
·
mit ›persönlich‹ als Letztglied:
höchstpersönlich
· unpersönlich · überpersönlich
· mit ›persönlich‹ als Grundform: entpersönlichen
· mit ›persönlich‹ als Grundform: entpersönlichen
Herkunft zu Person
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
die Person betreffend
a)
für eine Einzelperson kennzeichnend, charakteristisch
Beispiele:
eine persönliche Eignung, Autorität, Bescheidenheit
eine persönliche Handschrift, Kunst
ein persönlicher Mut, Ehrgeiz
ein persönlicher Geschmack, Stil
persönlichen Einfluss haben
großes persönliches Ansehen genießen
er übte einen persönlichen Zauber auf uns aus
Bilder und Blumen verliehen dem Zimmer eine ganz persönliche Note
dieses Werk verrät deutlich das Persönliche des Künstlers
Sprachwissenschaftein persönliches Fürwort (= ein Personalpronomen)
zwischen einzelnen Personen zustande kommend
Beispiele:
eine persönliche Aussprache, Begegnung, Unterredung, Zusammenkunft
eine persönliche Bekanntschaft, Fühlungnahme
persönlich Kontakt mit jmdm. aufnehmen
persönliche Beziehungen zu jmdm. haben
mit jmdm. in persönlichem Verkehr stehen
eine persönliche (= menschliche) Anteilnahme, Zuneigung
jmdm. persönlich nahekommen
einen persönlichen (= warmherzigen) Ton anschlagen
ein persönliches Wort für jmdn. haben
gegen eine Einzelperson gerichtet
Beispiele:
ein persönlicher Feind, Hass
eine persönliche Abneigung, Kränkung, Anspielung
etw. als persönliche Beleidigung auffassen
etw. persönlich nehmen
mit jmdm. persönlich verfeindet sein
sich persönlich herausgefordert sehen
persönlich (= anzüglich, beleidigend) werden
b)
in Person, selbst
Beispiele:
der Chef persönlich erschien
das ist Herr Müller persönlich
persönlich! (= Vermerk auf Schreiben, die nur für den Empfänger bestimmt sind)
persönlich kommen, vorsprechen
er öffnete persönlich
persönlich anwesend, betroffen, verpflichtet sein
er war persönlich bemüht, uns zu helfen
jmdn. persönlich kennen, sprechen, treffen, einladen
das geht uns rein persönlich an
jmdm. persönlich danken
für etw., jmdn. persönlich eintreten, einstehen, haften
die Polemik richtet sich gegen ihn persönlich
sich persönlich von etw. überzeugen
ich bin sein persönlicher Schuldner
eine persönliche Einladung aussprechen
seine persönliche Teilnahme an der Feier zusichern
c)
eigen
Beispiele:
mein persönlicher Eindruck, persönliches Erlebnis, Erleben, Urteil, persönlicher Einsatz, Erfolg, persönliches Verdienst, Vorbild, Missgeschick, Schicksal
eine persönliche Stellungnahme, Überzeugung, Verantwortung
ein persönliches (= privates) Anliegen, Interesse
eine persönliche Ansicht, Bemerkung
persönliche Angelegenheiten, Verhältnisse
Gegenstände des persönlichen Bedarfs
seine persönliche Meinung äußern
persönliche Opfer bringen
eine persönliche Verpflichtung eingehen
ein persönliches Beispiel geben
persönliche Vorteile haben
seine persönliche Freiheit wahren
etw. aus persönlichen Gründen tun
in seinem persönlichen Leben anspruchslos sein
um jmds. persönliche Sicherheit besorgt sein
zum persönlichen Gebrauch bestimmt
diese Bücher stehen uns zur persönlichen Verfügung
zur eigenen Verfügung
Beispiele:
ein persönlicher Referent, Sekretär
der Ring ist sein persönlicher Besitz, persönliches Eigentum
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1. |
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Person · persönlich · Persönlichkeit
Person f. ‘Mensch’ (als Individuum, als lebendes Wesen, als Träger bestimmter Eigenschaften), mhd. persōn(e), Entlehnung aus gleichbed. lat. persōna, ursprünglich ‘Maske des Schauspielers’, dann der durch diese Maske dargestellte ‘Charakter, die Rolle, die Person im Drama’, schließlich ‘das Wesentliche im Menschen, Individualität, Mensch (als Träger dieses Wesentlichen)’. Die ebenfalls im Lat. bei den Grammatikern ausgeprägte Bedeutung ‘Handlungsträger des Verbs’ wird im 15. Jh. ins Dt. aufgenommen. – persönlich Adj. ‘die Einzelperson betreffend, ihr eigentümlich, ihrer Eigenart entsprechend, vertraulich, nur für eine gewisse Person bestimmt, beleidigend’, auch ‘in (eigener) Person, selbst’, mhd. persōnlich ‘in eigener Person’. Persönlichkeit f. ‘Gesamtheit der Eigenschaften eines Menschen, Mensch mit ausgeprägter individueller Eigenart, bedeutender Mensch’, spätmhd. persōnlīcheit.
Thesaurus
Synonymgruppe
intim ·
nicht für die (Augen der) Öffentlichkeit bestimmt ·
nicht öffentlich ·
persönlich ·
vertraulich ●
privat
Hauptform
·
(jemandes) eigenster (eigenste, eigenstes) ...
geh.
·
privater Natur
geh., floskelhaft
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
im persönlichen Gespräch ·
in direkter Konfrontation ·
in persönlicher Auseinandersetzung ·
nicht am Telefon ·
nicht per Telefon ·
von Angesicht zu Angesicht ●
persönlich
Hauptform
·
face to face
ugs., engl.
Synonymgruppe
höchstpersönlich ·
in Person ·
leibhaftig ●
persönlich
Hauptform
·
höchstselbst
geh.
·
in höchsteigener Person (ggf. ironisch, veraltet)
geh.
·
in persona
geh.
·
selber
ugs.
·
selbst
ugs.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›persönlich‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›persönlich‹.
anwesend
bereichern
beruflich
brieflich
dienstlich
dinglich
fachlich
familiär
ganz
geschäftlich
gesellschaftlich
gesundheitlich
haftend
höchst
intim
kennen
kennenlernen
kollektiv
kümmern
nehmen
parteipolitisch
rein
sachlich
sehr
telefonisch
telephonisch
treffen
unpersönlich
verantwortlich
vertraulich
Verwendungsbeispiele für ›persönlich‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die »Abrechnung« war neben den Informationen über die rechtsextremistische Szene eben auch ein sehr persönliches Buch.
[Hasselbach, Ingo u. Bonengel, Winfried: Die Abrechnung, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1993], S. 129]
Womit der Abend ausklingt, ist immer eine Frage des persönlichen Geschmacks.
[Giesder, Gabriele: Gutes Benehmen, Düsseldorf: Econ-Taschenbuch-Verl. 1991 [1986], S. 129]
Es scheint mir das nicht so sehr wenig zu sein, auch für das rein persönliche Leben.
[Weber, Max: Wissenschaft als Beruf. In: Weber, Marianne (Hg.) Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen: Mohr 1922 [1919], S. 923]
Vergebens sucht er, einmal persönlich öffentlich engagiert, sie, der veränderten Situation entsprechend, rückgängig zu machen.
[Weber, Max: Parlament und Regierung im neugeordneten Deutschland. In: Weber, Marianne (Hg.) Gesammelte Politische Schriften, München: Drei Masken Verl. 1921 [1918], S. 182]
Da es aber nur durch die Gemeinschaft existiert, kann es aber seine persönliche Freiheit nur aus der Gemeinschaft ableiten.
[o. A.: Empfang der Presse im Festsaal des Kulturvereinshauses, 10.09.1935]
Zitationshilfe
„persönlich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/pers%C3%B6nlich>.
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