⟨jmd. personifiziert etw.⟩als Person etw., besonders abstrakte Begriffe, verkörpern; etw. in Menschengestalt symbolisieren
Kollokationen:
mit Akkusativobjekt: jmd. personifiziert den Aufbruch, den Erfolg, die Hoffnung, den Wandel
Beispiele:
[…] Russlands Bevölkerung [reiht sich] in der Misere umso entschlossener hinter der Lichtgestalt des Präsidenten ein, der für viele die einzige Hoffnung Russlands personifiziert. [Die Zeit, 06.02.2015]
Die Kanzlerin personifiziert ein politisches System, das zwar ein bisschen langweilig daherkommt, aber eben auch zivilisiert, pragmatisch, unideologisch. [Die Zeit, 13.11.2014]
Um einen Obelisken[…] lagern vier riesige Männerfiguren auf Felsabsätzen. Sie personifizieren die Ströme der […] vier Kontinente [Donau, Nil, Ganges und Rio de la Plata] […]. [Neue Zürcher Zeitung, 22.06.2012]
Die […] babylonische Fruchtbarkeitsgöttin Ischtar personifiziert die vegetabilen Naturkräfte und symbolisiert den Sieg über die Unterwelt. [Neue Zürcher Zeitung, 14.06.2000]
[…] selbst heute noch personifiziert er [der Politiker Ben-Gurion] die Idee des Zionismus und erweckt eine Art von Ehrfurcht. [Der Spiegel, 17.02.1969]
⟨etw. personifiziert sich (in jmdm., etw.)⟩durch eine bestimmte Person zum Ausdruck gelangen, seine Verkörperung finden
Kollokationen:
hat Präpositionalgruppe/-objekt: etw. personifiziert sich in der Figur, Gestalt [von jmdm.]
Beispiele:
Die deutsche Populärkultur verordnete sich in den Jahren nach dem Krieg Frohsinn und den ungetrübten Blick in die Zukunft. In Peter Alexander personifizierten sich diese Auflagen[…]. [Der Standard, 13.02.2011]
Zwar konnten sich [Maya-]Götter vorübergehend in Königen personifizieren, aber eine dauerhafte Verschmelzung entstand daraus nicht. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.01.2002]
Sie [bestimmte Politiker] […] arbeiteten sich nach oben. In ihren Karrieren personifiziert sich die kollektive Aufwärtsmobilisierung eines ganzen Volkes[…]. [Berliner Zeitung, 09.10.2001]
Die Sinne sind [in dem Kunstwerk] durch antik‑gewandete Frauen personifiziert, denen Attribute und Tiere beigefügt sind (z. B. Gesicht: Spiegel, Adler; Geruch: Blumen, Hund). [Olbrich, Harald (Hg.): Lexikon der Kunst. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1994], S. 31731]
In dieser [des Herzogs] Gestalt des erfolgreichen Tatmenschen und Liebhabers der Gelehrsamkeit, in dieser »Leuchte Italiens« personifiziert sich wohl am überzeugendsten der schillernde Glanz der Renaissance. [Die Zeit, 24.02.1955]