pfeifen
Vb.
‘durch Luft (mit gespitztem Mund, mit einem Instrument) Töne hervorbringen’,
ahd.
phīfōn
(11. Jh.),
mhd.
phīfen,
mnd.
mnl.
pīpen,
aengl.
pīpian,
engl.
to pipe,
nl.
pijpen
‘mit dem Mund bzw. mit einem Instrument (Flöte, Geige, Trompete, Dudelsack) hohe Töne erzeugen’
sind Entlehnungen aus lautmalendem
lat.
pīpāre
(s.
↗
piepen).
Unter dem Einfluß von
Pfeife
gilt das Verb im
Germ.
vornehmlich für das Spielen eines Instruments;
entlehntes
mnd.
mnl.
pīpen
fällt in den Präsensformen mit altem lautmalendem
pīpen
(s.
↗
piepen)
zusammen.
Im
Mhd. Mnd. Mnl.
nimmt das aus dem
Lat. stammende Verb
(bis auf Ausnahmen)
starke Flexion an
(analog
mhd.
grīfen,
slīfen,
nhd.
greifen,
schleifen),
so daß sich in der Regel gegenüberstehen entlehntes (nunmehr starkes)
mnd.
mnl.
pīpen,
nl.
pijpen
‘ein Instrument spielen’
und altes, lautmalendes
(schwaches)
mnd.
mnl.
pīpen,
nl.
piepen
‘piep(s)en’
(entsprechend dem
hd.
pfeifen
gegenüber
piepen).
Pfiff
m.
‘schriller Ton des Pfeifens’,
ablautende Rückbildung (Anfang 16. Jh.) zu
pfeifen;
die Bedeutung
‘Kniff, Trick’
(Ende 18. Jh.)
ist entweder gaunersprachlicher Herkunft
nach dem Ablenkungspfiff der Betrüger, Taschenspieler,
dem Verständigungspfiff der Kartenspieler
oder entsteht nach dem Lockpfiff der Jäger, Vogelsteller.
Dazu
pfiffig
Adj.
‘schlau, gewitzigt’
(18. Jh.).
Pfiffikus
m.
‘Schlaukopf, anstelliger Mensch’,
studentensprachliche Bildung zu
pfiffig
mit latinisierender Endung
(um 1700).