phil-,
-phil
‘freundlich, liebend’.
Griech.
phílos
(
φίλος)
‘lieb, liebend, freundlich, Freund’
ist in der Kompositionsform
philo-
(
φιλο-)
bzw.
(vor Vokalen und
h)
phil-
(
φιλ-)
Bestandteil einer Reihe von Zusammensetzungen,
die ins
Dt. entlehnt wurden,
s.
↗
Philologe,
↗
Philosoph,
vgl.
Philanthrop,
sowie der zugehörigen Abstrakta
↗
Philologie,
↗
Philosophie,
Philanthropie
und weiterer Ableitungen wie
↗
philologisch,
↗
philosophieren.
Nach antikem Vorbild
entstehen in den modernen europ. Sprachen neue Bildungen,
die gleichfalls Eingang ins
Dt. finden,
s.
↗
philharmonisch,
↗
Philatelie.
In allen Zusammensetzungen
wird der Gegenstand der Zuneigung,
der hingebungsvollen Beschäftigung
durch das zweite Kompositionsglied ausgedrückt.
Daneben findet sich der umgekehrte Bildungstyp,
der das Objekt der Zuneigung durch das erste Glied bezeichnet,
-phil,
-philie
dagegen als zweites enthält,
vgl.
hydrophil,
Anglophilie.
Der Antike ist diese Bildungsweise von Ausnahmen wie
paidóphilos
(
παιδόφιλος)
‘kinderliebend’
abgesehen,
unbekannt.
Produktiv wird sie
(mit dem Kompositionsglied
-phile)
erst im
Frz. des 18. Jh.
und von hier aus
(durch Entlehnung und Vorbildwirkung)
für das
Dt. maßgebend
(s.
↗
Bibliophile).