piepen
Bedeutungsübersicht
- ⟨jmd., etw. piept⟩ ein- oder mehrmals einen
kurzen, hellen Laut von sich geben
- a) [bildlich] dem Piepen ähnliche Geräusche von sich geben
- b) [salopp, übertragen] ⟨bei jemandem piept’s (wohl)⟩
eWDG und DWDS
Bedeutung
⟨jmd., etw. piept⟩ein- oder mehrmals einen kurzen, hellen Laut von sich gebenDWDS
Beispiele:WDG
der Vogel piept (= gibt kleine Laute von sich)
die jungen Spatzen piepten im Nest
die Küken piepen
das Piepen der Vögel
piepende Jungvögel
a)
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: leise, ständig, plötzlich piepen
mit Aktiv-/Passivsubjekt: das Handy, der Wecker, das Telefon, der Detektor piept
b)
salopp, übertragen WDG
Phrasem:
⟨bei jemandem piept’s (wohl) (= jemand verhält sich dreist oder wie verrückt)⟩DWDS
Beispiele:
bei dir piept’s wohl (= du bist wohl verrückt)WDG
Erst denken, dann handeln. Gilt für beide Seiten! Und wenn Sie,
liebe Leserinnen und Leser, mir jetzt doch nicht glauben wollen: Also
ehrlich, bei Ihnen piept’s wohl! Bescheuert, oder
was? [KÜS Magazin, 13.09.2016, aufgerufen am 14.02.2017]
In lockerer Folge werden ab sofort an dieser Stelle Leute an den
Pranger gestellt, die schusselig oder ignorant oder rücksichtslos oder
ein wenig von allem sind. Was sich daran zeigte, dass im Konzert,
Theater, bei einem Empfang oder Festakt ihr Handy nervte. Motto: Bei dem
piept s ja! [Berliner Zeitung, 09.09.2003]
Knast an Weihnachten und in dem Alter, bei denen da oben
piept’s wohl, so denkt die andere Hälfte der
anwesenden Zuschauer. [Süddeutsche Zeitung, 20.12.2013]
letzte Änderung:
Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.
„Piksen“ oder „pieksen“? Warum wir das Wort häufig falsch schreiben

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
piep · pieps · piepe · piepen · piepsen · piepsig · Piep · Piepvogel
piep, intensivierend pieps indeklinables Schallwort zur Wiedergabe eines hellen Pfeiftones oder eines Vogellauts (17. Jh., wohl älter); bildlich (als Ausdruck des Nichtigen) in der Wendung keinen piep (mehr) sagen (können) ‘nichts (mehr) sagen (können)’ (19. Jh.). piepe Adj. indeklinabel ‘gleichgültig’, es ist mir piepe ‘es bedeutet mir soviel wie nichts’ (19. Jh.), auch verstärkt piepegal (20. Jh.), oder (im Wortspiel) schnurz und piepe. piepen Vb. ‘einen hellen, pfeifenden Ton von sich geben’ (besonders von jungen Vögeln und kleinen Tieren). Im 16. Jh. ins Hd. aufgenommenes (und dort neben pfeifen, s. d., tretendes) mnd. md. (1. Hälfte 15. Jh.) pīpen (nd. piepen) ist wie gleichbed. engl. to peep, nl. piepen, schwed. pipa lautmalender Herkunft. Außergerm. sind vergleichbar griech. pippízein (πιππίζειν), lat. pīpilāre, pīpāre, pīpiāre, lit. pỹpti, tschech. pípati ‘piepen’, ohne daß etymologische Verwandtschaft angenommen werden muß. piepsen Vb. ‘mehrfach den Laut piep ertönen lassen, piep piep machen’ wie junge Vögel (17. Jh.), bildlich ‘mit hoher oder schwacher Stimme sprechen’ (17. Jh.), piepsig Adj. ‘dünn, leise’ (von der Stimme), ‘schwächlich, kränklich’ und Piep m. für den Laut des Vogels, dann auch für einen dünnen, hohen Ton (19. Jh.). Piepvogel m. ‘piepender, singender Vogel’, vgl. auch Piephahn, Pieplerche, Piepmatz (s. Matz) und Piepmaus (alle 18./19. Jh., doch wohl älter). In Anlehnung an umgangssprachliches einen Vogel haben ‘fixe Ideen haben, überspannt, verrückt sein’ (vgl. Grillen, Mucken im Kopf haben) stehen Wendungen wie einen Piepmatz, einen Piep(s) haben sowie bei dir piept’s; ferner das ist zum Piepen ‘ist zum Lachen’.
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