plädieren
Vb.
(auch
plaidieren,
bis ins 20. Jh.)
‘eine Sache vor Gericht mündlich vortragen und vertreten’
(18. Jh.),
dann allgemein
‘etw. vertreten, für etw. eintreten, etw. befürworten’
(20. Jh.),
entlehnt aus gleichbed.
frz.
plaider,
afrz.
plaidier
‘Gericht halten, reden (vor Gericht), prozessieren’,
abgeleitet von
afrz.
plait
‘Rechtsspruch, Verhandlung vor Gericht, Streit, Abkommen, Angelegenheit’
(
frz.
plaid
m.),
aus
mlat.
placitum
‘Gerichtstag, -verhandlung’,
spätlat.
‘Pakt, Vertrag, Vorsatz, Entschluß, Gefallens-, Willensbekundung’,
lat.
‘Lehrmeinung, Überzeugung, Meinung, Erlaß’,
substantiviertem
Neutrum des Part. Perf. von
lat.
placēre
‘gefallen, gut finden, wofür stimmen’.
–
Plädoyer
n.
‘Vortrag der Prozeßparteien in der gerichtlichen Hauptverhandlung’,
Übernahme (Ende 18. Jh.) von gleichbed.
mfrz.
frz.
plaidoyer,
dieses wohl als substantivierter Infinitiv aufgefaßt
im Unterschied zu voraufgehendem
afrz.
plaidoiié
‘Verhandlung vor Gericht’,
substantiviertem Part. Perf. von
afrz.
plaidoiier
‘vor Gericht reden, einen Rechtsstreit führen’.