umgangssprachlich
a)
zahlungsunfähig
Kollokationen:
als Prädikativ: der Staat, das Land, die Hauptstadt, die Stadt, die Kommune, der Verein, die Firma, das Unternehmen ist pleite
mit Adverbialbestimmung: längst, bald, fast, inzwischen pleite
Beispiele:
nach dem Krieg war ein großer Teil der Industrie
pleite
(= ruiniert, zugrunde gerichtet)WDG
Nur acht Monate nach seinem Neustart aus der Insolvenz ist
Deutschlands letzter großer Solarzellenhersteller
[…] erneut
pleite. [Die Welt, 29.03.2018]
Die Zeitung wurde 1877 gegründet und war 1933 in Folge der
großen Wirtschaftskrise so pleite, dass sie
versteigert wurde. [Süddeutsche Zeitung, 17.02.2018]
Um zu erfassen, wie pleite der in Leipzig
ansässige Konzern trotz Millionen Kunden ist, genügt ein Blick in den
Prüfbericht. [Süddeutsche Zeitung, 15.12.2016]
Das Restaurant ist so gut wie pleite,
Darios
Vater steckt bis zum Hals in Schulden und die Miete hat er auch schon
seit einiger Zeit nicht mehr gezahlt. [Die Zeit, 30.09.2013 (online)]
Der größte deutsche Anlagenbauer ist
pleite, fast 14.000 Männer und Frauen bangen
um ihren Arbeitsplatz und mit ihnen Ehepartner, Verwandte, Freunde. [Der Tagesspiegel, 15.07.2002]
b)
allgemeiner ⟨pleite sein⟩(vorübergehend) von Geldmangel betroffen, knapp bei Kasse
Synonym zu abgebrannt, blank (2)
Beispiele:
am letzten Monatsende war ich pleiteWDG
Ich habe enorme Probleme, über die Runden zu kommen, da ich
schon Mitte des Monats total pleite bin. [Der reale Wahnsinn und die Lösung, 20.04.2019, aufgerufen am 01.09.2020]
In deinem Kleiderschrank hängen seit Monaten
dieselben
Sachen, aber du bist gerade total pleite und
kannst nichts neues shoppen? [Dieser 5 Euro Trick lässt dein Outfit sofort cooler
aussehen, 30.04.2018, aufgerufen am 20.08.2020]
Ständig zu den Letzten zu zählen, ständig
pleite zu sein und auch sonst offensichtlich
nicht an erster Stelle zu stehen, macht auf Dauer keinen Spaß. [Reutlinger General-Anzeiger, 16.09.2017]
Stefanie und Clarissa, beide 21, können es sich eigentlich nicht
leisten auszugehen. »Wir sind total pleite«,
erzählen beide und trinken am Tresen ein [kostenlos spendiertes] Glas Sekt nach dem anderen. [Berliner Zeitung, 24.01.2001]
Chronisch pleite, schrieb er jetzt
klebrige Erotikromane über Transvestiten und Leichenliebe, wenn er nicht
gerade mit ausgebrannten Hollywood‑Opfern […] am nächsten Tresen stand. [Süddeutsche Zeitung, 01.07.1995]