Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

positiv

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GrammatikAdjektiv · Komparativ: positiver · Superlativ: am positivsten
Aussprache  [ˈpoːzitiːf] · [poːziˈtiːf]
Worttrennung po-si-tiv
Wortbildung  mit ›positiv‹ als Erstglied: Positivismus · Positivist · Positivliste · positivieren · positivrechtlich
 ·  mit ›positiv‹ als Letztglied: HIV-positiv · Rh · Rh+ · Rh-positiv · überpositiv
 ·  mit ›positiv‹ als Grundform: Positiv1
Herkunft zu positīvusspätlat ‘gesetzt, gegeben, hingestellt’ < pōnerelat ‘setzen, stellen, legen’
eWDG

Bedeutungen

1.
in gegensätzlicher Bedeutung zu negativ
a)
bejahend, zustimmend
Beispiele:
eine positive Antwort
eine positive Einstellung zum Staat haben
sein Vorschlag fand ein positives Echo
ein positives Verhältnis zur Arbeit schaffen
sich positiv zu einer Sache äußern
sie standen durchaus positiv zu dieser Frage
b)
günstig, vorteilhaft
Beispiele:
einen positiven Einfluss auf jmdn. ausüben
die positive Seite einer Angelegenheit
etw. positiv beurteilen
etw. wirkt sich positiv aus
etw. ist positiv (= erfolgreich) verlaufen
sie sieht dabei nur das Positive
c)
die Entwicklung einer Sache fördernd
Beispiele:
einen positiven Vorschlag machen
positive (= aufbauende) Kritik
d)
im Sinne des gesellschaftlichen Fortschritts handelnd, moralisch wertvoll
Beispiele:
die positiven Kräfte der Gesellschaft
der positive Held des Romans
die positiven Charaktere eines Dramas, Buches
e)
fachsprachlich
α)
Medizin
Beispiel:
ein positiver (= den Krankheitsverdacht bestätigender) Befund
β)
Mathematik
Beispiel:
eine positive Zahl (= Zahl, die größer als Null ist)
γ)
Physik
Beispiele:
die positive Elektrizität (= Elektrizität mit einer geringen Anzahl negativ geladener Elementarteilchen)
eine positive Ladung
der positive Pol
ein positiv geladenes Elektron
2.
wirklich, konkret
Beispiele:
positive Kenntnisse, ein positives Wissen haben
die Verhandlung brachte kein positives Ergebnis
umgangssprachlich gewiss, bestimmt
Beispiel:
ich weiß das positiv, konnte noch nichts Positives über den Termin der Tagung erfahren

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
positiv · Positiv · Positiv
positiv Adj. ‘bejahend, zustimmend, günstig, vorteilhaft, gewiß, bestimmt’, entlehnt (um 1700, zuvor positive Adv., Mitte 17. Jh.) aus spätlat. positīvus ‘gesetzt, gegeben, hingestellt’ bzw. positīvē Adv., einer Ableitung von lat. pōnere (positum) ‘setzen, stellen, legen’, wahrscheinlich unter Einfluß von afrz. frz. positif. Reich entfaltet in Fachsprachen (meist als Gegenwort zu negativ), z. B. Mathematik ‘größer als Null’ (um 1700), Philosophie ‘wirklich, tatsächlich (vorhanden), gegeben’ (18. Jh.), Physik ‘einen Mangel an Elektronen gegenüber negativen Ladungsteilchen aufweisend’, Medizin ‘einen angenommenen Sachverhalt als gegeben ausweisend’ (20. Jh.). – Positiv m. in der Grammatik ‘Grundstufe (ungesteigerte Form) des Adjektivs’ (15. Jh.), vgl. spätlat. gradus positīvus, eigentlich ‘gesetzte, gegebene Stufe’. Positiv n. in der Photographie ‘von einem Negativ gewonnenes Bild’ (Ende 19. Jh.), wohl gebildet nach Negativ (s. d.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Linguistik/Sprache
affirmativ · bejahend · bestätigend · im guten Sinne · positiv · zustimmend
Assoziationen
  • anerkennend · lobend · positiv · wertschätzend

fein · gut · manierlich · positiv · schön

plus · positiv
Assoziationen
  • externer Nutzen · sozialer Ertrag
  • Kation

anerkennend · lobend · positiv · wertschätzend
Assoziationen

dienlich · fruchtbar · förderlich · gewinnbringend · gut · gute Dienste leisten · günstig · hilfreich · lohnend · nutzbringend · nutzwertig · nützlich · opportun · positiv · von Nutzen · von Vorteil · vorteilhaft · wertvoll · zuträglich  ●  erbaulich geh. · ersprießlich geh. · gedeihlich geh. · sachdienlich fachspr., Amtsdeutsch, Jargon
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›positiv‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›positiv‹.

Verwendungsbeispiele für ›positiv‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Nach jeder Übung sollten Sie deutlich Ihr positives Interesse am Feedback zeigen. [Kellner, Hedwig: Das geheime Wissen der Personalchefs, Frankfurt a. M.: Eichborn 1998, S. 208]
Vor allem wirkte sich bei Gruppe 1 das Überlernen positiv, bei Gruppe 3 hingegen negativ aus. [Foppa, Klaus: Lernen, Gedächtnis, Verhalten, Köln u. a.: Kiepenheuer & Witsch 1965, S. 117]
Sie war wirklich aus unserem Stock und ich freute mich über das positive Ergebnis. [Frisch, Karl von: Erinnerungen eines Biologen, Berlin: Springer 1957, S. 55]
Es war mir unangenehm, ihm nicht positiv antworten zu können. [Rasp, Renate: Ein ungeratener Sohn, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1967, S. 13]
Dies wirkt sich positiv auf die Stabilität des Lasers aus. [Hollemann, Günter: Ein Dioden-gepumpter Nd:YAG Laser für ein Indium-Frequenznormal, Garching bei München: Max-Planck-Inst. für Quantenoptik 1993, S. 22]
Zitationshilfe
„positiv“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/positiv>.

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