Pracht zeigend, mit Pracht ausgestattet
prächtig
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung präch-tig
Wortbildung
mit ›prächtig‹ als Letztglied:
farbenprächtig
·
mittelprächtig
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
Beispiele:
umgangssprachlichwir verstehen uns
prächtig
umgangssprachliches geht prächtig
voran
umgangssprachlichsie hat sich prächtig
erholt
umgangssprachlichalles gedeiht
prächtig
umgangssprachlichetw. sieht prächtig
aus
umgangssprachlichdas hat er prächtig
gemacht!
umgangssprachlichdas ist ja
prächtig!
sehr tüchtig, charakterlich wertvoll, prachtvoll
Beispiele:
ein prächtiger
Mensch, Junge, Bursche
umgangssprachlichein prächtiger
Kerl
ein prächtiges
Weib
sehr schön im Aussehen
Beispiele:
sie hat
prächtiges
Haar
ein prächtiger
Wald
ein prächtiger
Karpfen
sehr schön, gut in seiner Beschaffenheit, ausgezeichnet
Beispiele:
wir hatten
prächtiges Wetter,
eine prächtige
Fahrt
das ist ein
prächtiges Zeugnis,
eine prächtige
Idee
ein prächtiger
Morgen, Sommer
spöttischjetzt gibt es einen
prächtigen
Skandal
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Pracht · prächtig · prachtvoll
Pracht
f.
‘strahlende Schönheit im Aussehen, in der Ausstattung, prunkvoller Glanz, Aufwand’,
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
asächs.
braht
‘Lärm, Geschrei, Getöse’,
frühnhd.
bracht,
pracht
(mnd.
bracht
‘Krach, Lärm, Pracht, Herrlichkeit’,
pracht
‘Herrlichkeit’
und
nl.
pracht
‘Staat, Prunk’
sind aus dem Hd.,
dän.
pragt
und
schwed.
prakt
aus dem Mnd. entlehnt).
Dazu stellen sich
asächs.
brahtum
‘Lärm, Gedränge’,
aengl.
breahtm,
bearhtm
‘Schrei, Geräusch’,
ohne ableitendes
t
mhd.
brach,
mnd.
anord.
brak
‘Krach, Lärm’,
asächs.
brakon,
anord.
braka
‘krachen, lärmen’.
Sie führen mit
brechen
(s. d.)
auf
ie.
*bhreg̑-
‘brechen, krachen’,
wozu auch
lat.
frangere
(frāctum)
‘(zer)brechen’,
fragor
‘das Zerbrechen, Krachen, Getöse’,
suffrāgium
‘Abstimmung, lärmender Beifall’,
mir.
braigid
‘furzt’,
lit.
brāškė́ti
‘knistern, knarren knacken’,
lett.
brākšḳēt
‘dröhnen, krachen’
gehören.
Die Form
Pracht
hat
Luther
gegenüber
Bracht
durchgesetzt.
Das ursprünglich mask. Geschlecht,
noch häufig im 18. Jh.,
hält sich im Obd.,
fem. Gebrauch setzt sich vom Omd. aus durch,
wo er schon im 14. Jh. gilt.
Die ursprüngliche Bedeutung
‘Lärm’
hält sich schriftsprachlich bis ins 16. Jh.,
doch ist seit der Mitte des 16. Jhs.
allein die neue Bedeutung
‘Prunk, Glanz’
üblich,
die sich aus Wendungen wie
Pracht haben,
führen,
treiben
(bei lauten, glänzenden Aufzügen)
entwickelt haben dürfte.
prächtig
Adj.
‘stattlich, großartig, vortrefflich, sehr schön’,
anfangs auch
‘großtuend, hochmütig, stolz’
(16. Jh.).
prachtvoll
Adj.
‘prächtig’
(18. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
aus dem Vollen
·
bombastisch
·
opulent
·
prachtvoll
·
prahlerisch
·
prächtig
·
verschwenderisch
·
üppig
●
auf großem Fuß
ugs.
·
in Saus und Braus
ugs.
Synonymgruppe
Typische Verbindungen zu ›prächtig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›prächtig‹.
Verwendungsbeispiele für ›prächtig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Was für ein prächtiges Gebäude, so hell erleuchtet in der Nacht.
[Krausser, Helmut: Eros, Köln: DuMont 2006, S. 55]
An ihren prächtigen Uniformen war nur etwas nicht in Ordnung.
[Simmel, Johannes Mario: Der Stoff, aus dem die Träume sind, Güterlsoh: Bertelsmann u. a. [1973] [1971], S. 357]
Ein prächtiger Tiger kam langsam, träge blinzelnd, auf sie zu.
[C't, 1998, Nr. 3]
Dennoch vertragen sich zumindest die Formate der beiden Systeme prächtig.
[C't, 1992, Nr. 8]
So schuf er nun nur noch eine prächtige Stadt für den Hof?
[Klepper, Jochen: Der Vater, Gütersloh: Bertelsmann 1962 [1937], S. 655]
Zitationshilfe
„prächtig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/pr%C3%A4chtig>.
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